Wer befürchtet, dass Bücher, Zeitungen und Magazine künftig an Bedeutung verlören, wird durch den neuen Bibliotheksbau eines Besseren belehrt. Sponsoren wie die Rothschild-Stiftung, die New Yorker Familie Gottesman, die israelische Regierung und die Hebräische Universität haben für den Neubau 200 Millionen Dollar eingeplant.
Wenn internationale Führungskräfte nach Israel kämen, besuchten sie die Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem, um zu sehen, „was uns die Welt angetan hat. Doch künftig werden sie ebenso die Nationalbibliothek besuchen, um zu sehen, was wir der Welt zu geben haben“, so der Vorsitzende der Bibliothek, David Blumberg.
Das neue Gebäude wurde vom Schweizer Architekturbüro „Herzog & de Meuron“ entwickelt, das unter anderem auch die Elbphilharmonie in Hamburg sowie die Münchener Allianz-Arena entworfen hat. Es wird etwa 45.000 Quadratmeter umfassen und rund 15 Meter über und 20 Meter unter der Erde gebaut. Weil niemand weiß, welche Anforderungen eine Bibliothek in 20 Jahren erfüllen muss, soll es ein flexibles Gebäude werden – es muss Raum für Print- und digitale Literatur bieten, ebenso für Parkplätze und kulturelle Veranstaltungen. Zudem muss es den klimatischen und Sicherheits-Standards entsprechen. Sechs Stockwerke werden der Öffentlichkeit zugänglich sein.