Die Stadt Beit Schearim zwischen Haifa und Nazareth wurde am Ende des 1. vorchristlichen Jahrhunderts unter König Herodes dem Großen gegründet. Nachdem die Römer 135 nach Christus den zweiten jüdischen Aufstand abgewehrt und Juden das Wohnen in Jerusalem verboten hatten, wurden die dortigen Katakomben zur Hauptbegräbnisstätte der Juden außerhalb Jerusalems. Diese Grabanlage hat die Kulturorganisation der Vereinten Nationen nun zur Weltkulturerbestätte erklärt.
In der Erklärung der UNESCO heißt es: „Diese Katakomben, die sich südöstlich der Stadt Haifa befinden, sind ein Schatz von künstlerischen Darstellungen und Inschriften in griechischer, aramäischer und hebräischer Sprache. Beit Schearim übermittelt ein einzigartiges Zeugnis vom antiken Judentum unter der Führung von Rabbi Juda dem Patriarchen, dem die jüdische Erneuerung nach dem Jahr 135 unserer Zeitrechnung zugerechnet wird.“
Die stellvertretende israelische Außenministerin Zippi Hotovely reagierte erfreut auf die Entscheidung der UNESCO: „Beit Schearim, das einen Ort darstellte, von dem die mündliche Torah ausging, ist eines der wichtigsten Charakteristiken des Erbes des jüdischen Volkes“, wird sie in der Tageszeitung „Ma‘ariv“ zitiert. „Ich freue mich darüber, dass eine Organisation wie die UNESCO die tiefe Beziehung zwischen der jüdischen Geschichte und dem Volk Israel heute anerkennt.“ Israel hat nun neun Weltkulturerbestätten vorzuweisen. Dazu gehören die Bahai-Gärten in Haifa, die Festung Massada, die Altstadt von Akko und die „weiße Stadt“ in Tel Aviv.