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Maghar wird erste drusische Stadt in Israel

Wegen gelungener Reformen erhält die drusische Ortschaft Maghar eine Aufwertung zur Stadt. Innenmininsterin Schaked sieht darin auch einen Beleg für die Verbundenheit zwischen Drusen und Juden.
Blick vom Nachbardorf: Die Ortschaft Maghar darf sich nun Stadt nennen

JERUSALEM (inn) – Israel bekommt seine erste drusische Stadt. Innenministerin Ajelet Schaked kündigte am Montag an, dass der Status der Ortschaft Maghar, die bislang als Lokalrat eingestuft war, entsprechend geändert wird. Die Jamina-Politikerin überraschte mit dem Vorstoß Bürgermeister Farid Ghanem bei einem Treffen mit drusischen und tscherkessischen Gemeindevorstehern in Sadschur, in der Nähe von Akko.

In Maghar, rund zwölf Kilometer nordwestlich des Sees Genezareth gelegen, leben 24.000 Menschen. Davon sind 58 Prozent Drusen, 21 Prozent Christen und 20 Prozent Muslime. Nach Angaben des Innenministeriums sind schon Pläne bewilligt, die Bevölkerung auf 30.000 Einwohner anwachsen zu lassen.

Bessere Wirtschaftschancen

Die Gemeindeverwaltung hat eine Reihe von Reformen im Bereich Wirtschaft, Infrastruktur und Organisation umgesetzt und sich damit die Empfehlung des geografischen Komitees von Westgaliläa verdient, der Schaked dann zustimmte.

Die Bedeutung der Umwandlung eines Ortes in eine Stadt liegt vor allem in der gesteigerten Attraktivität für staatliche und private Unternehmen, hier zu investieren und damit die Wirtschaft zu beleben. „Maghar hat sich bewährt und verdient es, eine wichtige israelische Stadt zu werden. Dies ist ein weiterer Beweis für die mutige und starke Verbindung zwischen der drusischen Gemeinschaft und dem jüdischen Volk. Diese Partnerschaft beschränkt sich nicht nur auf das Militär, sondern besteht auch im zivilen Leben“, schloss Schaked.

Die israelische Verkehrsministerin Merav Michaeli beglückwünschte die Ortschaft zu ihrem Aufstieg. Auf Twitter schrieb die Meretz-Vorsitzende, sie begrüße die Entscheidung der Innenministerin.

Maghar ist die Heimat einer Reihe bedeutender Persönlichkeiten. Unter anderen wohnt dort der Vorsitzende der arabischen Regierungspartei Ra’am, Mansur Abbas.

Drusen und Tscherkessen gelten als nicht-arabische Minderheiten in Israel. Sie sind dem jüdischen Staat Israel treu und dienen als Soldaten bei der israelischen Armee. Eines der beiden drusischen Todesopfer nach dem Anschlag nahe des Tempelbergs im Juli 2017 stammte aus Maghar.

Von: Ulrich W. Sahm / df

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