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Männer gründen Kampagne gegen sexuelle Gewalt

Eine Gruppenvergewaltigung in Eilat sorgt in diesen Tagen für Aufmerksamkeit. 15 Männer aus der Medienwelt fordern nun in einer Kampagne mehr Verantwortung von Männern.
Zeigte sich emotional vor der Kamera: Der Schauspieler Jossi Marschak

TEL AVIV (inn) – Eine Gruppe von Männern, die in den israelischen Medien präsent sind, hat eine Social-Media-Aktion gegen sexuelle Gewalt ins Leben gerufen. Die 15 Akteure reagieren damit auf Vorfälle wie die Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen in Eilat. Die Männer verbreiten ihr Anliegen unter dem Motto „Es ist mein Problem“ (auf Hebräisch: so_be’aja_scheli). Sie rufen andere Männer auf, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Initiator der Kampagne ist der Unternehmer Mordechai Braunstein aus Tel Aviv. „Ich hatte schon lange das Gefühl, dass männliche Stimmen fehlen, die in dieser Debatte zu Männern sprechen“, sagte er dem Fernsehsender „Kanal 13“. „Daher haben wir entschieden, etwas dagegen zu unternehmen, und posteteten die Kampagne auf Facebook.“

Die Kampagne verbreitete Braunstein am Montag auf Facebook. Offenbar findet sie Anklang: Am Dienstagmorgen verzeichnete sie rund 2.700 Facebook-Reaktionen; der Post wurde 2.900 Mal geteilt.

Emotionaler Auftritt

Einer der Akteure, die in dem Video zu sehen sind, ist Jossi Marschek von der (nicht unumstrittenen) Satiresendung „Die Juden kommen“. Die Produzenten teilten mit, er habe seine zwölfjährige Tochter mit zur Aufnahme gebracht und sagte seine Sätze direkt zu ihr. Daher sei die Ansprache so emotional ausgefallen.

Inhaltlich startet die Sequenz mit dem Aufruf „Männer, wo seid ihr?“. Dann fordern die Redner die Zuhörer auf, an Frauen in ihrer Lebenswelt zu denken. Eine von fünf Frauen in Israel habe eine Vergewaltigung durchgemacht, eine von drei einen sexuellen Angriff, jede Frau sei schon sexuell angegangen worden. „Das ist schlimm, stimmt’s? Männer, wo seid ihr?“

In dem Fall der Gruppenvergewaltigung in Eilat haben Strafverfolger am vergangenen Mittwoch gegen elf Verdächtige Anklage erhoben. Vier davon sehen sich mit dem Vorwurf der Vergewaltigung konfrontiert, die anderen unter anderem wegen Anstiftung dazu.

Von: df

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