KHARTUM (inn) – Die aktuelle Annäherung an Israel ruft bei vielen Sudanesen positive Resonanz hervor. In den arabischen sozialen Netzwerken des israelischen Außenministeriums bekundeten Nutzer aus dem ostafrikanischen Land Zustimmung zu dem Treffen ihres Übergangsregierungschefs Abdel Fattah al-Burhan mit Israels Premier Benjamin Netanjahu. Die beiden Politiker hatten Anfang Februar in Uganda über eine Normalisierung der Beziehungen gesprochen.
Wie die Zeitung „Yediot Aharonot“ am Freitag berichtete, hat sich die Zahl der Nutzer aus dem Sudan auf den sozialen Webseiten des Ministeriums seit dem Treffen deutlich erhöht. Die meisten Kommentare begrüßten die angestrebte Normalisierung. Kritik an Israel äußerte eine kleine Minderheit der Nutzer.
So schrieb ein Sudanese namens Jussuf, Versöhnung und Zusammenarbeit, die zu einer Normalisierung führten, seien eine Lösung für eine schwere Situation zwischen Völkern. Diese werde Fortschritt und Gedeihen zur Folge haben. Sein Landsmann Mohammed veröffentlichte Bilder mit Flaggen der beiden Länder und einem Herz dazwischen. Der Sudan sei ein souveräner Staat, der die Interessen seines Volkes über alles stelle, merkte er an. Dieser Staat habe das Recht, seine Verbündeten und Freunde auszuwählen.
Ein Nutzer mit dem Namen Chaled sprach sich für eine weitere Verstärkung der Beziehungen aus: „Wir im Sudan sehnen uns nach dem Tag, an dem die Flaggen der beiden Länder über Jerusalem und Khartum wehen werden. Wir hoffen, dass das sehr bald geschieht. Schalom und marhaba an den Staat Israel.“ Im Arabischen ist „marhaba“ ein Grußwort.
Nach Angaben des Außenministeriums verwendet ein Teil der Sudanesen einen besonderen Ausdruck: „Israil a-schakika“. Das bedeutet „anderes Israel“. Damit zeigen sie, dass sie ein anderes Bild von Israel haben als ihre bisherigen Herrscher.
Von: eh