SDEROT (inn) – Rekruten aus der Kleinstadt Sderot in der Nähe des Gazastreifens brechen besonders häufig ihren Wehrdienst ab. In vielen Fällen sind posttraumatische Störung die Ursache. Dieses Problem war Thema eines Treffens zwischen Vertretern von Armee und Stadtverwaltung in der vergangenen Woche.
Demnach beendeten 28 Prozent der jungen Männer und Frauen aus Sderot ihren Militärdienst vor dem eigentlichen Abschluss. Die Zeitung „Yediot Aharonot“ bezeichnet sie als „Kassam-Generation“. Denn seit 20 Jahren leidet Sderot unter palästinensischen Angriffen aus dem Gazastreifen, mit Mörsergranaten, Kassam-Raketen, in jüngster Zeit auch mit Branddrachen oder Sprengstoffballons. Das wirkt sich auf die Psyche der Israelis aus, die dort aufwachsen.
Bei dem Treffen ging es um Wege, um mit der Herausforderung umzugehen. Demnach sollen die Schüler ab dem 11. und damit vorletzten Schuljahr auf das vorbereitet werden, was sie beim Wehrdienst erwartet. Ein Vorschlag war, dass der Lehrer die Klasse nach dem Erstbescheid zum Militär begleitet. Zudem sollen die Verantwortlichen nach der Rekrutierung von Anfang an darauf achten, ob ein Wehrdienstleistender unter posttraumatischen Störungen leidet. Auch soll ein besonderer Referent für das Thema ernannt werden. Bürgermeister Alon Davidi dankte den Armeevertretern für ihre Bereitschaft, in die Stadt zu kommen und sich über die Probleme zu informieren.
Von: eh