Das Thema Endzeit spielt bereits im Alten Testament eine Rolle. Der Prophet Amos erklärt dazu kurz und bündig: „Der Tag des HERRN ist Finsternis und nicht Licht!“ (Amos 5,18) Auch im Buch Daniel kommt das Thema zur Sprache, als der Prophet König Nebukadnezars Traum von einer Statue aus Gold, Silber, Bronze, Eisen und Ton deutet. Daniel erklärt dem König die kommende Geschichte aufsteigender und vergehender Großmächte. Am Ende aber kommt ein Steinchen, das die Statue zermalmt und selbst ein unvergängliches Reich hervorbringt: die Gottesherrschaft. Schließlich beschreibt Daniel den Ablauf der Endzeit in siebzig sogenannten Jahrwochen. Es sind geheimnisvolle Andeutungen und Symbole.
Zeichen der Zeit
Doch die Frage bleibt: Was wird geschehen, bevor die Geschichte zum Ziel kommt? Genau das fragen auch die Freunde Jesu ihren Lehrer und Meister:
Jesus sitzt auf dem Ölberg nahe Jerusalem. Er schaut auf die Stadt und die prächtige Tempelanlage. Seine Jünger sind voller Stolz: Was für Bauten! Da muss die Antwort schmerzen: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben! Und es folgt die Rede über das Ende des Tempels bis hin zum Ende der Welt und der Wiederkunft Jesu. Doch sind das nicht sehr allgemeine Zeichen der Zeit?
„Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende.“ Kriege gab es schon immer. Ein verlässliches Zeichen für den Anbruch der Endzeit sind Kriege daher nicht wirklich.
„Und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort.“ Doch auch Hunger, Not und Elend ziehen sich durch die gesamte Weltgeschichte. Ein Zeichen für die letzte Epoche? Eher nicht! Auch wenn manche rechnen und notieren, dass in unseren Tagen Erdbeben große Zerstörungen anrichten, dass die Opferzahlen steigen. Christenverfolgung gibt es, seit es Christen gibt. Gewiss, in unseren Tagen weltweit so dramatisch wie nie zuvor in der Geschichte.
Blick auf Israel
Doch zum Ende der Rede kommt eine besondere Ankündigung: „An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht.“ Wer wissen will, was die Stunde geschlagen hat, blickt auf Israel. Jesus gibt einen Hinweis: Wenn der Feigenbaum Blätter treibt, kommt der Sommer.
Feigenbaum ist nicht Zufall, sondern ein Fingerzeig auf Israel. Israel ist der edle Ölbaum, der Weinberg Gottes oder der Feigenbaum, so die Bibel. Wenn der Feigenbaum grünt, dann kommt der Sommer. Wenn sich in und um Israel etwas regt, dann beginnt die Endzeit. Wenn Israel aus dem Grab der Nationen kommt, kommt Leben in die Geschichte und Bewegung in die Endzeit.
Endzeit ist seit Ostern. Deshalb lebten Paulus und die ersten Christen in Naherwartung. Aber ganz so schnell ging es dann auch wieder nicht! Der letzte Abschnitt der Endzeit wird an Israel festgemacht. Die Menschen sollen auf Israel schauen. Auf die Sammlung des Volkes, die Rückkehr ins Land der Verheißung und die Bildung eines Gemeinwesens als selbständiger Staat.
Der Feigenbaum grünt
Über die Jahrhunderte hindurch grüßten sich Juden zum Passahfest: „Nächstes Jahr in Jerusalem“. Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Feigenbaum zu grünen. Der Prophet Jesaja sagte das an: „Es wird einst dazu kommen, dass Jakob wurzeln und Israel blühen und grünen wird“ (Jesaja 27,6).
Unter Juden wuchs die Hoffnung auf die Rückkehr nach Zion. Schauen wir auch im kommenden Jahr auf Israel und lassen wir uns mit der Bibel und Israelnetz zeigen, was Gott wirkt.
Diesen Artikel finden Sie auch in der Ausgabe 6/2019 des Israelnetz Magazins. Sie können die Zeitschrift kostenlos und unverbindlich bestellen unter der Telefonnummer 06441/5 66 77 00, via E-Mail an info@israelnetz.com oder online. Gerne können Sie auch mehrere Exemplare zum Weitergeben oder Auslegen anfordern.
Von: Egmond Prill
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