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Terror-Opfer arbeitet mit Lebensretter als Sanitäter

Bei einem Terroranschlag verliert ein Israeli seine 17-jährige Schwester und wird selbst lebensgefährlich verwundet. Zweieinhalb Monate später steigt er wieder in einen Rettungswagen – diesmal als Notfallsanitäter.
Gemeinsam unterwegs, um Leben zu retten: Juval Eran (l.) und Dvir Schnerb

JERUSALEM (inn) – Eine besondere Zusammenarbeit haben zwei israelische Sanitäter am Donnerstag erlebt: Im August hatte der eine dem anderen das Leben gerettet. Nun zogen sie gemeinsam aus, um anderen Menschen in Lebensgefahr beizustehen.

Dvir Schnerb wurde am 23. August bei einem Anschlag schwer verwundet. Terroristen hatten bei einer Quelle nahe der Siedlung Dolev einen Sprengsatz gelegt, der explodierte. Seine 17-jährige Schwester Rina kam ums Leben, der Vater Eitan Schnerb erlitt ebenfalls Verletzungen.

Im Krankenwagen kümmerte sich der Sanitäter Juval Eran um Dvir, der in Lebensgefahr schwebte. Anschließend behandelten ihn Ärzte im Hadassah-Krankenhaus im Jerusalemer Stadtteil Ein Kerem. Als er von seinen Verletzungen genesen war, setzte der junge Israeli einen Kurs fort, den er vor dem Attentat begonnen hatte: Er wollte Notfallsanitäter werden.

Nun hat er die Ausbildung abgeschlossen – und am Donnerstag gemeinsam mit dem Lebensretter seine erste Schicht absolviert. Damit habe sich für ihn nicht nur ein Kreis geschlossen, sagte Dvir anschließend laut der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. Er sei glücklich gewesen, mit dem Menschen, der ihm das Leben gerettet hatte, auszuziehen, um weitere Menschenleben zu retten.

Gemischte Gefühle

Doch die Freude war nicht ungetrübt, denn Erinnerungen an den Vorfall in Dolev stiegen in ihm auf: „Die Gefühle waren gemischt. Die Aufregung und die Freude mischten sich mit schweren Erinnerungen, aber ich habe das Gefühl, dass ich es geschafft habe, damit fertig zu werden. Ich kann es kaum erwarten, wieder in den Krankenwagen zu steigen.“

Sein Kollege Juval ist begeistert von dem ehemaligen Patienten: „Dvir ist ein echter Held. Ich wusste das, aber mein Eindruck hat sich bei seiner Schicht in dem Krankenwagen noch verstärkt. Er hat besondere innere Kräfte und einen starken Willen, etwas von sich für den anderen zu spenden. Er hat es geschafft, die Komplikationen und Schwierigkeiten beiseite zu legen, und mit außergewöhnlicher Professionalität und Hingabe zu handeln.“ Der Sanitäter äußerte die Hoffnung, dass sie bald wieder gemeinsam in einen Krankenwagen steigen könnten, um Leben zu retten.

Von: eh

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