NEW YORK (inn) – Die frühere amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley hat am Mittwoch in New York den Herzl-Preis des Jüdischen Weltkongresses (WJC) erhalten. Die Organisation ehrt die 47-Jährige damit für deren Israel-Einsatz. WJC-Präsident Ronald S. Lauder nannte sie in seiner Lobrede „die heute vielleicht mutigste Frau Amerikas“.
Haley sagte in ihrer Dankesrede, die Vorurteile der Vereinten Nationen gegenüber Israel hätten den Frieden lange verhindert. Zudem hätten sie die Illusion geschaffen, dass Israel irgendwann einmal verschwinden würde. „Israel wird nicht verschwinden. Wenn die Welt das anerkennt, wird Frieden möglich.“
Haley bekleidete seit Anfang 2017 zwei Jahre lang das Amt der UN-Botschafterin. Zuvor war sie Gouverneurin von South Carolina. In ihrer Rede sagte sie, als Neuling bei den Vereinten Nationen habe sie schnell gelernt, dass gewisse „veraltete Gebräuche“ gängige Praxis waren. Als Beispiel nannte sie die monatliche Verunglimpfung Israels im Sicherheitsrat. In dieser Situation sei es das Wichtigste, „keine Angst davor zu haben, sich auf seine eigenen Werte zu verlassen. Einer dieser Werte ist es, sich für seine Freunde einzusetzen“.
„Wer sich für Israel einsetzt, macht sich Feinde“
Lauder würdigte Haleys Einsatz gegen Doppelmoral und Vorurteile gegenüber Israel. Er merkte an, der Herzl-Preis sei eine Anerkennung dafür; er bedeute aber auch eine Verpflichtung: „Sie werden nicht in der Lage sein, sich auszuruhen, denn wir erwarten sogar größere Dinge von Ihnen.“ Der Einsatz für Israel bringe es mit sich, dass man sich Feinde macht. „Aber das stellt Sie auf die richtige Seite der Geschichte. Und wenn es jemanden in diesem Saal gibt, der das Feuer, den Mut und den Glauben hat, die Prüfung zu bestehen, dann sind Sie es.“
Erst vergangene Woche hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ebenfalls den Herzl-Preis erhalten. Zu den Preisträgern gehören außerdem der frühere israelische Staatspräsident Schimon Peres, der frühere deutsche Verleger Axel Springer und der frühere US-Außenminister Henry Kissinger.
Von: df