NEW YORK (inn) – Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bekommt dieses Jahr den Theodor-Herzl-Preis des Jüdischen Weltkongresses. Neben ihr wird die ehemalige amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, ausgezeichnet. Der Kongress ehrt damit nach eigenen Angaben Menschen, die sich im Sinne Theodor Herzls um den zionistischen Gedanken verdient machen.
Der Publizist Henryk Broder berichtete vor einigen Tagen, eine Einladung zur Preisverleihung bekommen zu haben. In seinem Artikel fragt er sarkastisch, wofür die Kanzlerin die Auszeichnung erhalte: „Dafür, dass ihr Mann bei den UN sich bei Anti-Israel-Resolutionen der Stimme enthält, das heißt de facto gegen Israel stimmt?“ Der deutsche UN-Botschafter, Christoph Heusgen, habe Raketenterror der Hamas zudem mit dem Abriss von Häusern gleichgesetzt. Merkel selbst warnte andere Staaten, ihre Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, erinnert Broder.
„Wir schaffen das“
Der Herausgeber der Zeitung „Jüdische Rundschau“ und Vizevorsitzende des Koordinierungsrats deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus, Rafael Korenzecher, kritisiert die unter Merkel angestiegene muslimische Zuwanderung. Gleichzeitig schweige die deutsche Politik zum islamischen Antisemitismus. Auch Korenzecher kommentiert die Preisverleihung daher mit Spott: Merkel erhalte den Preis zu Recht. Schließlich sei es „ihr Verdienst“, dass die Abwanderung von Juden aus Deutschland endlich wieder zu einer nennenswerten Alija nach Israel geführt habe: „Es besteht große Aussicht, dass Deutschland dank der heutigen Politik doch noch judenrein wird. Wir schaffen das.“
Der Jüdische Weltkongress wurde auf Initiative Theodor Herzls unter dem Namen Zionistische Organisation beim Welt-Zionisten-Kongress 1897 in Basel ins Leben gerufen. Herzl gilt als Hauptbegründer des politischen Zionismus und gedanklicher Wegbereiter der Staatsgründung Israels.
Von: tk