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Rabbi Eckstein überraschend verstorben

Für den Staat Israel und Juden in der Diaspora sammelte Rabbi Eckstein Millionen Dollar Spenden. Nun ist der 67-Jährige überraschend verstorben. Premier Netanjahu würdigte Eckstein unter anderem für dessen Einsatz für eine Stärkung der Verbindung zwischen Christen und dem Staat Israel.
Rabbi Eckstein 2012 bei der Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Juden während des Passahfestes in der Stadt Lod

JERUSALEM (inn) – Der Gründer der jüdisch-christlichen Organisation „International Fellowship of Christians and Jews“ (IFCJ), Jechiel Eckstein, ist tot. Der in Jerusalem lebende amerikanisch-israelische Rabbiner verstarb am Mittwoch im Alter von 67 Jahren an plötzlichem Herzversagen.

Seiner 1983 gegründeten Organisation geht es nach eigenen Angaben darum, die Zusammenarbeit zwischen Juden und Christen zu stärken sowie Unterstützer für den Staat Israel zu gewinnen. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, sammelte die IFCJ unter Eckstein seit ihrer Gründung rund 1,4 Milliarden Dollar für diese Zwecke. Die Spenden kamen zumeist aus evangelischen Kreisen.

Das Geld kommt unter anderem Holocaust-Überlebenden, Menschen in Armut – darunter bedürftigen Soldaten und Waisen – oder Krankenhäusern zugute. Von den Geldern wurde auch der Bau von Bunkern in Ortschaften an der Grenze zum Gazastreifen finanziert. Bekannt war die Organisation zudem für ihre Lebensmittelspenden, die sie bedürftigen Israelis an jüdischen Feiertagen zukommen ließ. Ferner unterstützte sie Juden in der Diaspora bei ihrer Einwanderung nach Israel.

Politiker kondolieren

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und weitere israelische Politiker drückten ihr Beileid zum Tod Ecksteins aus. „Der Premierminister ist tief betroffen über den Tod von Rabbi Jechiel Eckstein, der großartige Arbeit für das Wohlergehen der israelischen Bürger und für die Stärkung der Verbindung zwischen christlichen Gemeinschaften und dem Staat Israel geleistet hat“, heißt es aus dem Büro des Regierungschefs. Staatspräsident Reuven Rivlin würdigte Eckstein als „großartigen Menschen, großartigen Juden und großartigen Zionisten“.

Zusammenarbeit mit Christen in der Kritik

Einige Rabbiner in Israel stehen der Arbeit des IFCJ kritisch gegenüber. Sie vermuten, dass das Ziel der Judenmission den Christen als Motivation für ihre Spenden dient. Eckstein selbst hat hingegen betont, Christen sollten Juden nicht missionieren, sondern vielmehr durch Spenden segnen. Sie sollten auf Gott und den Heiligen Geist vertrauen, die hier Veränderung bewirken könnten, sagte Eckstein einmal vor evangelikalen Christen.

In der Kritik stand Eckstein zudem aufgrund seines Jahresgrundgehaltes, das er von der IFCJ bezog. Die amerikanische Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ bezifferte es im Jahr 2014 auf 512.000 Dollar.

Eckstein wurde in New York geboren. 2002 wanderte er nach Israel ein. Die „Jerusalem Post“ führte ihn in ihrer Liste der 50 einflussreichsten Juden weltweit. Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin „Newsweek“ nannte ihn in seiner Liste der 50 einflussreichsten Rabbiner der USA. Vor der Gründung der IFCJ war Eckstein stellvertretender Direktor der amerikanisch-jüdischen Nichtregierungsorganisation „Anti-Defamation League“. Diese tritt gegen Diskriminierung und Diffamierung von Juden ein.

Jechiel Eckstein war zwei Mal verheiratet. Mit seiner ersten Frau hat er drei Kinder.

Von: dn

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