HAIFA (inn) – Im Rambam-Krankenhaus in Haifa werden derzeit 136 Menschen behandelt, die an Aids erkrankt sind. Die Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Viele der Patienten stammen aus Äthiopien oder den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Das geht aus einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ anlässlich des Welt-Aids-Tages hervor, der am 1. Dezember begangen wird.
Demnach sind rund 37 Prozent der HIV-Patienten Einwanderer aus Äthiopien. In dem ostafrikanischen Land leben laut „Jerusalem Post“ etwa 610.000 Menschen mit Aids. 29 Prozent der Patienten mit der Immunschwäche im Rambam-Hospital stammen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Der Direktor des Aids-Instituts am Rambam-Krankenhaus, Eduardo Schachar, appellierte anlässlich des Welt-Aids-Tages an die Israelis. „Heute gibt es neue Medikamente, bahnbrechende Behandlungen, umfassende Studien und ganz neue Behandlungskonzepte, die die Krankheit chronisch und behandelbar machen“, sagte der Mediziner. Es gebe dennoch viele Menschen in Israel, die sich aus Selbstgefälligkeit, Unwissenheit oder Scham nicht testen beziehungsweise behandeln ließen. „Die Botschaft ist klar und wichtig: Lassen Sie sich untersuchen – für Ihre eigene Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen“, appellierte Schachar.
Allein seit September sei in Israel bei 90 Menschen das HI-Virus diagnostiziert worden, heißt es in dem Bericht weiter. 60 dieser Patienten hätten bis zu ihrer Einweisung ins Krankenhaus nicht gewusst, dass sie AIDS haben.
Weltweit rund 37 Millionen Aids-Kranke
Einem Bericht des israelischen Gesundheitsministeriums zufolge waren im Jahr 2016 mehr als 10.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lebten im vergangenen Jahr weltweit 36,9 Millionen Menschen mit Aids. Die meisten von ihnen, 25,7 Millionen, lebten in Afrika, etwa 2,3 Millionen in Europa.
Von: dn