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Jugendliche protestieren vor der Knesset

Seit ihrer Geburt sind sie Raketen aus dem Gazastreifen ausgesetzt. Nun appellieren Jugendliche aus dem Grenzgebiet an die israelische Regierung. Rückendeckung erhalten sie von einem ranghohen Politiker.
Tausende Israelis nahmen an der Kundgebung im Rosenpark teil

JERUSALEM (inn) – Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat sich mit Schülern solidarisiert, die gegen den Brandballonterror im Gebiet um den Gazastreifen protestieren. Am Donnerstag empfing er sie am Eingang von Jerusalem und marschierte mit ihnen in Richtung Knesset. Etwa 100 Jugendliche der Kampagne „Schwarzer Süden“ waren am Sonntag in Sderot losmarschiert. Auf dem Weg in die Hauptstadt schlossen sich ihnen noch rund 6.000 Mitstreiter an.

Rivlin sagte mit Bezug auf das Raketenwarnsystem „Rote Farbe“: „Ich verspreche euch: Wir werden nicht, ja dürfen nicht zulassen, dass die Sirenen ‚Rote Farbe‘ zur Routine werden.“ Er ergänzte laut einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“: „Ich bin gekommen, um mit euch zu laufen im Namen von jedem Bürger Israels, der euch folgt und im Geiste mit euch läuft.“ Die Teilnehmer der Protestaktion bewiesen Liebe zum Land Israel. „Wir hören euren Ruf, und er bricht uns das Herz.“

Am Ende des Marsches mischte sich Präsident Rivlin unter die protestierenden Schüler Foto: Bewegung für die Zukunft des westlichen Negev, Facebook
Am Ende des Marsches mischte sich Präsident Rivlin unter die protestierenden Schüler

Die Jugendlichen besuchen die Klassen 10 bis 12 der „Scha’ar HaNegev“-Schule. In einem Video, das sie vor dem 90 Kilometer langen Marsch veröffentlichten, sagten die Initiatoren, 81 Städte an der Grenze zum Gazastreifen sähen nicht mehr aus wie früher. Insgesamt seien durch palästinensische Angriffe mit Drachen und Ballons bereits 3.200 Hektar verbrannt worden.

Der Marsch endete am Donnerstagabend im Rosenpark nahe der Knesset. Mittlerweile waren Schüler aus dem gesamten Land hinzugekommen. Auch Hinterbliebene, die vor vier Jahren bei der Militäroperation „Starker Fels“ einen Angehörigen verloren hatten, schlossen sich der Kundgebung in Jerusalem an.

Appell an die Regierung

Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge waren die Jugendlichen von der Gaza-Grenze auf dem Weg nach Jerusalem widrigen Bedingungen ausgesetzt: Regen, Schlamm und nächtlicher Kälte. Ihr Protest steht unter dem Motto: „Lasst uns in Frieden aufwachsen“. Während der Kundgebung riefen Schüler die Regierung auf, zu handeln, damit wieder Ruhe einkehre.

Die Zwölftklässlerin Ro’i Rachaf aus dem Kibbutz Mefalsim sagte im Gespräch mit „Yediot Aharonot“: „Unsere Botschaft ist, dass wir eine Veränderung wollen. Wir haben genug von der aktuellen Sicherheitslage. Seit wir geboren sind, leben wir zwischen Krieg und Krieg. Wir wollen im Gürtel um den Gazastreifen in Frieden aufwachsen. Die Veränderung liegt in den Händen der israelischen Führung und deshalb marschieren wir zur Knesset.“

Die Schulen beteiligen sich nicht an der Aktion, da sie nicht auf Kosten der Unterrichtszeit Schüler zu so einem Marsch ermutigen können. Doch haben Lehrer und Schulleiter keinen der Jugendlichen daran gehindert, nach Jerusalem zu marschieren.

Von: eh

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