TEL AVIV (inn) – „Die größte Arabischstunde der Welt“ – so nennen israelische Aktivisten eine Protestaktion in Tel Aviv. Daran haben am Montagabend rund 700 Menschen teilgenommen. Sie wollten gegen das neue Nationalstaatsgesetz protestieren. Dieses definiert das Arabische als „besondere Sprache“, während Hebräisch Amtssprache ist.
Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge versammelten sich die Demonstranten auf dem Bima-Platz zu einer Arabischstunde. Dort lernten sie unter anderem Ausdrücke und Vokabeln. Die Organisatoren wollen nach eigener Aussage „bewirken, dass die arabische Sprache in der Öffentlichkeit gebraucht wird“. Auch arabische und hebräische Lieder von der Bühne gehören zum Programm.
Eine Teilnehmerin ist Nadia Masalha, deren Kinder eine zweisprachige Schule besuchen. „Es gibt hier Bewohner, die diese Sprache leben und sprechen“, sagte sie dem Blatt. „Wir müssen das festhalten und stärken und weiter daran arbeiten, dass wir hier eine arabische Sprache haben.“ Die Israelin ergänzte: „Die Sprache ist unsere Vergangenheit und unsere Zukunft wie die hebräische Sprache, und wir verzichten nicht auf sie.“
Von: eh