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Israelis halten im Gedenken inne

Erstmals dient die neu errichtete Gedenkhalle auf dem Herzlberg in Jerusalem als Ort der zentralen Zeremonie zum Jom HaSikaron. Politiker beschwören den Zusammenhalt.
Netanjahu betrachtet die Ziegel in der Gedenkhalle mit den Namen der Gefallenen und Terror-Opfer

JERUSALEM (inn) – In Israel hat am Dienstagabend der Gedenktag für die Gefallenen und Terror-Opfer, der Jom HaSikaron, begonnen. Dazu erklangen Sirenen eine Minute lang im ganzen Land. Am Mittwochvormittag um 11 Uhr waren die Sirenen zwei Minuten lang zu hören. Die Menschen hielten währenddessen auf den Straßen und bei den verschiedenen Zeremonien inne.

Auf der zentralen Gedenkveranstaltung am Mittwoch auf dem Jerusalemer Herzlberg beschwor Regierungschef Benjamin Netanjahu den Zusammenhalt. „Wir alle – Juden, Drusen, Christen, Muslime, Beduinen und Tscherkessen – stehen zusammen gegen die Terror-Fanatiker, die uns mit Zerstörung drohen, und zusammen werden wir sie weiterhin besiegen.“ An die Angehörigen der Opfer gewandt sagte er: „Die Liebe des Volkes wird jeden Tag Euren gefallenen Lieben und unseren gefallenen Lieben gegeben, jeden Tag und insbesondere heute.“ Die Gedenkveranstaltung fand erstmals in der neu gebauten Gedenkhalle statt. Dort sind die Namen der insgesamt 23.645 Opfer auf Ziegelsteinen eingetragen.

Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman wohnte einer Zeremonie auf dem Friedhof Kiriat Schaul im Norden Tel Avivs bei. Auch er betonte die Einheit angesichts des Gedenkens der Gefallenen. „Es gibt hier keine Stämme und keine politischen Lager, nur ein Lager – das der Kinder Israels, die ihr Leben für Israels Unabhängigkeit opferten, für seine Sicherheit, für seine Zukunft.“

Gedichte und Lieder der Opfer

Bereits am Dienstagabend gedachte die Knesset der Gefallenen und Terror-Opfer. Dabei kamen Gedichte und Lieder zur Sprache, die von Soldaten stammen oder in deren Gedenken verfasst wurden. Zwischendurch wurde an einzelne Personen erinnert, wie etwa Eli Ben-Zvi, der im Unabhängigkeitstag 1948 fiel – wenige Tage vor seiner geplanten Hochzeit.

Bei dem Gedenken trugen Knessetsprecher Juli Edelstein, Verteidigungsminister Lieberman und weitere Würdenträger Gedichte vor. Auch Regierungschef Netanjahu und Staatspräsident Reuven Rivlin waren bei der Zeremonie zugegen. Rivlin betonte laut der Nachrichtenseite „Jerusalem Online“, den Kampf um das Land mit Entschlossenheit weiterzuführen, wenn Krieg droht. „Wir werden nicht einen Augenblick damit aufhören, für das Land zu arbeiten, für das Ihre Kinder gestorben sind. Wir werden die Feinde verfolgen und gefangennehmen, da wir mit einem herausragenden Sicherheitsapparat ausgestattet sind, und dem kostbarsten menschlichen und moralischen Reichtum.“

Der von Trauer und Gedenken geprägte Jom HaSikaron geht am Mittwochabend nahtlos über in den fröhlichen Unabhängigkeitstag, den Jom HaAtzma’ut. Israel hat seine Unabhängigkeit am 14. Mai 1948, also vor 70 Jahren, erklärt, damals der fünfte Tag des Monats Ijar. Der entsprechende Feiertag richtet sich nach dem jüdischen Kalender; dessen Datum ist daher Schwankungen unterworfen.

Von: df

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