ASCHKELON (inn) – „Meine Brüder und Schwestern, in den Siebzigerjahren haben wir begonnen, Mimuna zu feiern. Die wundervolle Gemeinschaft aus Nordafrika hat es uns mitgebracht. Es war, als ob jemand eine Tür geöffnet hätte, damit wir alle gemeinsam vereint sein können.“ Das hat der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin am Samstag bei der traditionellen Mimuna-Feier in der Küstenstadt Aschkelon gesagt.
Hunderttausende Israelis begingen das Ende von Pessach am Samstagabend mit dem Mimuna-Fest. Im ganzen Land hatten Familien Politiker der verschiedenen Parteien zu sich nach Hause eingeladen. Die Mimuna-Tradition ist drei Jahrhunderte alt. Juden, die aus Marokko nach Israel eingewandert sind, haben das Fest im Land bekannt gemacht. Mittlerweile ist es ein offizieller Feiertag. Ein Leitthema des Festes, das unmittelbar im Anschluss an Pessach gefeiert wird, ist es, für die Nachbarn die Türen zu öffnen und sie willkommen zu heißen.
Eine Zeit, um Konflikte auszuräumen
Zum Abendessen in Aschkelon bei der Familie Sabah war laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ auch der Knesset-Sprecher Juli Edelstein geladen. In seiner Ansprache adressierte Rivlin den Konflikt zwischen Edelstein und der Kulturministerin Miri Regev. Die beiden hatten sich über die Rednerliste bei der Zeremonie zum Unabhängigkeitstag gestritten.
„Wir sind in unser Land zurückgekehrt und haben in siebzig Jahren ein Wunder geschafft. Das hat noch kein Land geschafft“, sagte Rivlin. Die Israelis sollten ihre Herzen nicht nur einmal, sondern das ganze Jahr über öffnen, gerade wenn sie Meinungsverschiedenheiten hätten. Edelstein antwortete: „Ich wünsche mir, dass diese Tage ohne Streitigkeiten und in echter Einheit zu Ende gehen.“
Netanjahu erinnert an Soldaten am Gazastreifen
Premierminister Benjamin Netanjahu und seine Frau Sara waren zu Besuch bei der Familie Swissa in Gan Javne. „Ich salutiere unseren Soldaten, die uns unaufhörlich vor denen bewahren, die im Namen der Menschenrechte sprechen und Nazi-Flaggen schwenken“, sagte Netanjahu im Bezug auf die Demonstrationen am Gazastreifen. „Sie sprechen über Menschenrechte, aber wollen den jüdischen Staat zerstören.“
Nach der Überlieferung fällt das Mimuna-Fest auf den Todestag des Vaters des mittelalterlichen jüdischen Philosophen Moses Maimonides, der einige Zeit in der marokkanischen Stadt Fes lebte. Er hieß Rabbi Maimon Ben Josef. Manche Ausleger leiten den Namen vom hebräischen Wort „Emunah“ (Glaube) ab. Dabei gehe es sowohl um den Glauben an die vergangene jüdische Erlösung von den Ägyptern, als auch an die zukünftige messianische Erlösung.
Von: mm