RAMALLAH (inn) – Das von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) unterstützte Erziehungsmagazin für Kinder „Zayzafuna“ hat ein umstrittenes Gedicht abgedruckt. Darin ruft der Prophet Mohammed dazu auf, Juden mit Steinen zu bewerfen. So heißt es in den letzten Versen des Gedichts, das in der Oktoberausgabe erschienen ist: „Singe auf den Befehl des Propheten [Mohammed], dass wir einen Stein tragen, den wir auf die Menschen vom Gharqad [Baum] werfen werden.“ Mit „Menschen vom Gharqad-Baum“ sind nach islamischer Tradition die Juden gemeint. Demnach werden sich die Juden hinter dem Gharqad-Baum am Tag des Gerichts verstecken, wenn die Muslime kommen, um sie umzubringen. Das Medienbeobachtungsinstitut „Palestinian Media Watch“ (PMW) hat das arabische Gedicht ins Englische übersetzt.
Auf den Straßen im Westjordanland gehört das Steinewerfen auf israelische Autos fast schon zum Alltag, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Im Juli 2015 genehmigte die Knesset einen Gesetzesentwurf, der die Dauer der Inhaftierung von Steinewerfern mit der Absicht, Menschen zu schädigen, auf zwanzig Jahre erhöhte.
UNESCO bezahlt nichts mehr
2011 veröffentlichte „Zayzafuna“ ein Gedicht, in dem Hitler als Held eines palästinensischen Mädchens dargestellt wird: „Ich drehte mich zur Tür um, dort erwartete mich Hitler. Ich sagte: ‚Du bist derjenige, der die Juden ermordet hat?‘ Er sagte: ‚Ja. Ich habe sie ermordet, damit ihr alle wisst, dass sie eine Nation sind, die Zerstörung auf der ganzen Welt verbreitet.‘ Ich sagte: ‚Danke für den Rat.‘“ Als Reaktion darauf stellte die UNESCO ihre finanzielle Unterstützung für das Magazin ein.
Laut einer britischen Zeitung hat ein Sprecher der PA, Ghassan Chatib, den Artikel als inakzeptabel bezeichnet. Seiner Aussage nach unterrichtet die palästinensische Führung junge Menschen in Lehrbüchern über den Holocaust und weist darauf als Vergehen gegen die Menschlichkeit hin.
Von: jea