GAZA / RAMALLAH (inn) – Nur ein Fünftel aller Palästinenser im Gazastreifen will, dass die aktuelle Waffensituation beibehalten wird. Das besagt eine Umfrage der An-Nadschah-Universität in Nablus. 38 Prozent denken, dass alle Waffen im Gazastreifen eingesammelt werden und nur die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) über Waffen verfügen soll. 28 Prozent sprechen sich dafür aus, dass wieder eine Sicherheitssituation hergestellt werden soll, wie sie vor der Machtübernahme durch die Hamas existierte.
Die aktuelle Waffensituation im Gazastreifen wird von den Palästinensern als größtes Hindernis für eine Aussöhnung angesehen. Das Einsammeln der Waffen von sogenannten Widerstandskämpfern wählen sie in der Umfrage auf Platz eins der Prioritätenliste. Als zweitgrößtes Hindernis sehen sie die Zusammenlegung von Hamas- und Fatah-Mitarbeitern in der PA.
Zwiegespalten, ob es eine dauerhafte Einigkeit gibt
Nach den Versöhnungsgesprächen zwischen Hamas und Fatah in Kairo sind sich die Palästinenser laut der Umfrage aber nicht einig, ob die Gespräche auch eine dauerhafte Einigkeit bedeuten. 44 Prozent aller Palästinenser glaubt nicht, dass durch das Treffen in Kairo der Zwist zwischen Fatah und Hamas endgültig aufgelöst ist. 45 Prozent dagegen sind optimistisch und halten eine dauerhafte Klärung für möglich.
Danach gefragt, ob die Hamas durch die abschließende Versöhnung bei den Palästinensern an Popularität gewänne, stimmen 52 Prozent zu, 32 Prozent sprechen sich dagegen aus. Für die Fatah sehen die Zustimmungswerte noch positiver aus: 59 Prozent der Palästinenser glauben an eine größere Popularität für die Fatah. Nur 10 Prozent gehen davon aus, dass sie an Zustimmung verliert.
Es ist in der palästinensischen Bevölkerung die Hoffnung da, durch eine Aussöhnung zwischen Hamas und Fatah die Abschottung des Gazastreifens aufzulösen: Zwar glauben nur 14 Prozent daran, dass die Abschottung komplett aufgehoben wird. Aber 58 Prozent denken, dass die Versöhnung eine teilweise Auflösung der Abschottung bewirken könnte.
Von: mm