JERUSALEM (inn) – Das Nationale Versicherungsinstitut hat einen Araber aus Ostjerusalem als Opfer einer „feindlichen Tat“ anerkannt. Er erhält aufgrund dieser Einstufung einen monatlichen Zuschuss. In der Regel sind diese Art von Geldern für Terror-Opfer vorgesehen.
Die betreffende Person, Liau Abed, wurde im Oktober 2015 von einem Plastikgeschoss bei einem Einsatz der israelischen Polizei getroffen. Die Polizisten versuchten, Unruhen einzudämmen, die von palästinensischen Jugendlichen ausgingen. Der heute 37-jährige Abed war nach eigenen Angaben gerade vom Einkauf nach Hause gekommen und auf den Balkon gegangen, um nach der Ursache des Lärms zu sehen. Die Kugel verletzte das linke Auge, auf dem er nun blind ist. Zudem erlitt er weitere Verletzungen an der Nase, die ihn bis heute belasten.
Anerkennung nach Berufung
Das Nationale Versicherungsinstitut wollte Abed den Opferstatus zunächst nicht zuerkennen. Das geschah erst, als dessen Anwalt Itai Mack in Berufung ging, berichtet die israelische Tageszeitung „Ha’aretz“. Nach einer Anhörung durch die Staatsanwaltschaft wurde Abed eine 40-prozentige Behinderung zugeschrieben.
Die Israelische Vereinigung für Bürgerrechte (ACRI) beklagt den Einsatz neuer Plastikgeschosse. Seit Juli 2014 benutzt die Polizei härtere und schwerere Patronen. Dies habe zu einer Reihe von schweren Verletzungen geführt. Plastikgeschosse werden in der Regel bei der Eindämmung von Aufständen eingesetzt und dienen der Abschreckung.
Von: df