JERUSALEM (inn) – Zum 72. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland haben sich am Dienstagnachmittag etwa 2.000 Kriegsveteranen und deren Angehörige in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem versammelt. Unter den Anwesenden war auch Max Privler, der in diesem Jahr zum Unabhängigkeitstag eine Fackel angezündet hatte. Die zahlreichen Medaillen am Revers erinnern an die Orte, in denen er im Zweiten Weltkrieg kämpfte. Daneben trägt er einen Judenstern aus Plastik, der dem nachempfunden ist, den er als Jugendlicher im Ghetto Stanislawow, im Gebiet der heutigen Ukraine, tragen musste.
In einer Zeremonie wurden am Denkmal für die jüdischen Soldaten und Partisanen am Berg der Erinnerung mehr als 20 Kränze im Auftrag von Ländern oder Verbänden niedergelegt. Sowohl Einwanderungsministerin Sofa Landver als auch die Knessetabgeordnete Tali Ploskov richteten ihre Grußworte in Hebräisch und Russisch an die Anwesenden.
Mit den Alliierten kämpften während des Zweiten Weltkrieges anderthalb Millionen Juden, darunter Soldaten aus der damaligen Sowjetunion, den USA, Polen und Großbritannien. Hinzu kommen Zehntausende jüdische Partisanen und Widerstandskämpfer. Etwa 250.000 Juden fielen auf dem Schlachtfeld. Heute leben weniger als 5.000 Weltkriegsveteranen in Israel, von denen viele erst nach dem Zerfall der Sowjetunion nach Israel eingewandert sind.
In verschiedenen Städten des ganzen Landes fanden am Morgen Märsche mit Tausenden von Teilnehmern statt. Viele hielten die Fotos ihrer verstorbenen Vorfahren hoch, die als Partisanen gekämpft hatten.
In Europa gilt der 8. Mai als Tag, der das Ende des Zweiten Weltkrieges markiert. Von der Sowjetunion wurde der 9. Mai als Feiertag eingeführt, der bis heute in Russland als der wichtigste im Jahr gilt.
Von: mh