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Wehrdienst: Weniger Männer, mehr Frauen

Der Anteil der Frauen in Kampfeinheiten ist in den vergangenen fünf Jahren um 400 Prozent gestiegen. Insgesamt verzeichnet die israelische Armee jedoch einen Rückgang an Wehrdienstleistenden.
Ein starkes Geschlecht: Die Zahl der Frauen in Kampfeinheiten hat sich seit 2010 vervierfacht

JERUSALEM (inn) – Die Zahl der männlichen Armeedienstleistenden ist in den vergangenen Jahren rückläufig. Während im Jahr 2004 noch 77 Prozent der Männer im Wehrdienstalter zur Armee kamen, liegt deren Anteil heute bei 72 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte die israelische Armee am Donnerstag. Viele Betroffene nutzen die Alternativen, die sich anbieten, wie etwa das Torahstudium. Ein Viertel der Verweigerer sagen aus medizinischen Gründen ab.

Interesse an Cybereinheiten

Zudem sinkt bei den Wehrdienstleistenden das Interesse, sich Kampfeinheiten anzuschließen, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Im November 2014 – nach der Operation „Starker Fels“ – wollten dies 70,8 Prozent. Im November dieses Jahres lag dieser Wert bei 69,8 Prozent. Immer mehr Jugendliche seien daran interessiert, sich in ihrem Armeedienst mit Cybersicherheit oder Aufklärung zu befassen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, erwägt die Armee, das Tauglichkeitsprofil für Kampfeinheiten herabzusetzen oder die Dienstzeit zu verkürzen. Zudem sollen mehr Frauen in Kampf- und Grenzeinheiten aufgenommen werden. Derzeit denkt die Armee darüber nach, Frauen auch für Panzereinheiten zuzulassen.

Frauen, die kämpfen

Die Zahl der Frauen in den Kampfeinheiten hat sich in den vergangenen Jahren bereits vervierfacht. Im Jahr 2010 waren 514 Frauen in Kampfeinheiten untergebracht, heute sind es 2.100. Grund für den Anstieg ist die Schaffung gemischter Einheiten. Auch der Anteil religiöser Frauen in der gesamten Armee steigt. Im Jahr 2010 waren es 935, heute sind es 2.159. Frauen, die den Wehrdienst nicht antreten, tun dies heute zu 83 Prozent aus religiösen Gründen.
In Israel besteht eine dreijährige Wehrpflicht für Männer und eine zweijährige für Frauen. Derzeit wird sie Stufe um Stufe auf Ultra-Orthodoxe ausgeweitet. Minderheiten wie Drusen oder Araber sind von der Wehrpflicht ausgenommen; manche melden sich jedoch freiwillig zum Dienst. Die Verweigerer leisten Zivildienst außerhalb der Armee. (df)Mehr Schutz für christliche Araber beim Wehrdienst (inn)
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