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Spanisches Dorf „Töte Juden“: Mit neuem Namen israelische Partnerschaft

KFAR VRADIM / MOTA DE JUDIOS (inn) – Eine spanische Ortschaft änderte Mitte 2015 ihren Namen von „Töte Juden“ in „Hügel der Juden“. Nun hat sie eine Partnerschaft mit dem nordisraelischen Kfar Vradim gestartet.
Mitte 2015 wurde aus dem übersetzten spanischen Ortsnamen „Töte Juden“ wieder „Hügel der Juden“
Das spanische Dorf Castrillo Mota de Judios („Hügel der Juden“) gab am Sonntag seine Städtepartnerschaft mit dem nordisraelischen Kfar Vradim offiziell bekannt. Die spanische Ortschaft hieß bis Mitte vergangenen Jahres Castrillo Matajudios, was „Töte Juden“ heißt. Offizielle Vertreter von Castrillo Mota de Judios waren für eine Zeremonie nach Israel gekommen, um die Partnerschaft in dem Ort nahe der Grenze zum Libanon öffentlich zu machen. Das Zusammenwirken beläuft sich auf Kultur, Tourismus und Wirtschaft.

Namensänderung während der Inquisition

Zu der Veranstaltung kamen der Bürgermeister der spanischen Ortschaft, Lorenzo Rodriguez, der 2014 der Vorschlag einbrachte, den Namen wieder in den ursprünglichen zu verwandeln. Zudem kam zur feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde der spanische Botschafter in Israel, Fernando Cardera. Während der spanischen Inquisition im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert wurde der Name in Castrillon Matajudios geändert. Rodriguez sagte laut dem Nachrichtenportal „Arutz Scheva“ während der Zeremonie: „Wir sind hier im Gelobten Land, um die Wurzeln unserer Ortschaft zu sichern, die 1035 gegründet wurde.“ Möglich war die Namensänderung, weil die Bürger dafür gestimmt hatten. Zuvor hatte Rodriguez geäußert, dass „Castrillo Matajudios“ beleidigend sei und das Dorf seinen jüdischen Ursprung würdigen sollte. Derzeit leben in Castrillo Mota de Judios keine Juden. In dem Wappen findet sich ein Davidstern. Nach der Namensänderung beschmierten extremistische Gruppen Schilder und Gebäude mit beleidigenden Botschaften. (ms)

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