Rund 76 Prozent der Israelis sind dafür, dass homosexuelle Paare heiraten oder ihre Lebensgemeinschaft eintragen lassen können. Das sind 12 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Dies ergab eine Umfrage des „Smith-Institutes“ für die Organisation „Hiddusch“, die sich für Religionsfreiheit und Gleichheit einsetzt.
Unter den säkularen Israelis befürworten 90 Prozent die Homo-Ehe, bei den traditionellen Juden sind es 77 Prozent und von den national-religiösen Juden 49 Prozent. Zudem sprachen sich 16 Prozent der Ultra-orthodoxen für die Ehe oder Eintragung für gleichgeschlechtliche Paare aus.
„Die Umfrageergebnisse sind eine Quelle des Stolzes und eine Auszeichnung für die israelische Öffentlichkeit“, sagte „Hiddusch“-Direktor Rabbi Uri Regev. „Aber die politische und rechtliche Wirklichkeit in Israel ist beschämend.“
Für die repräsentative Umfrage wurden Ende Mai 500 Israelis befragt. Anlass war die am kommenden Wochenende stattfindende Tel Aviver „Gay-Pride Parade“. Tausende Besucher aus aller Welt werden zu dem Umzug erwartet, mit dem die Stadt die Gemeinde der Homosexuellen, Lesben, Bisexuellen und Transsexuellen (LGBT) feiert.
In Israel dürfen Paare nur in religiösen Einrichtungen heiraten. Eine Zivilehe gibt es bislang nur, wenn beide Partner keine Juden sind. Wenn Juden eine Zivilheirat wünschen, müssen sie für die Zeremonie ins Ausland reisen. (dn)