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Israelische Organisation bringt Erste Hilfe in die Welt

JERUSALEM (inn) – Die israelische Organisation „United Hatzalah“ rettet auf nachbarschaftlicher Freiwilligenbasis Menschen in Notsituationen. Das Konzept exportiert sie in die gesamte Welt.
Eine ehrenamtliche Helferin der Organisation „United Hatzalah“ bei der Arbeit
Gemeinschaften in Brasilien, den USA, Argentinien und Indien importieren das Hilfskonzept der israelischen Organisation „United Hatzalah“. Diese trainiert Freiwillige, die Menschen in Notsituationen Erste Hilfe leisten wollen. Der Initiator Eli Bir musste in seiner Jugend erleben, wie ein Kind erstickte. „Der Ambulanzwagen kam nicht durch den Jerusalemer Verkehr“, erzählte er dem Nachrichtenmagazin „Israel21c“. Diese Erfahrung sei sein Ideengeber für nachbarschaftlich organisierte Hilfsgruppen gewesen, die Verletzte im Notfall zu Fuß oder auf dem Fahrrad schneller erreichen können. Am Unfallort leisten sie Erste Hilfe, bis der Rettungswagen eingetroffen ist. Das hebräische Wort „Hatzalah“ heißt übersetzt „Rettung“. Im Jahr 1989 stattete Bir 15 freiwillige Helfer in Jerusalem mit Polizeifunk-Geräten aus. Es war der eigentliche Startpunkt für die medizinische Hilfsorganisation „United Hatzalah“, die sich offiziell erst im Jahr 2006 gründete. Mittlerweile sind die Helfer auch motorisiert unterwegs und miteinander über ein GPS-gestütztes Ortungssystem vernetzt. Auf diese Weise wird ein Helfer alarmiert, der sich in der Nähe eines Notfalls befindet. Das Ziel von „United Hatzalah“ sei es immer, in weniger als drei Minuten am Unfallort zu sein.

„Über eine Million Menschen sahen zu“

Laut eigenen Angaben sind im Namen von „United Hatzalah“ ungefähr 3.000 Freiwillige in Israel aktiv. Dazu gehören Juden, Muslime, Christen, Drusen und Beduinen. Über 1,6 Millionen Menschen sollen sie dieses Jahr medizinisch unter die Arme gegriffen haben. „United Hatzalah“ schickt im Katastrophenfall auch Hilfsteams in die ganze Welt. Im Februar dieses Jahres präsentierte Bir den internationalen Arm der Organisation, der „United Rescue“ heißt, bei einem politischen Gipfeltreffen in Dubai. In den vergangenen Jahren haben sich Gemeinschaften in Brasilien, den USA, Argentinien oder Indien an die Organisation gewandt, um ähnliche Nachbarschaftsstrukturen ins Leben zu rufen. Die Idee zur Expansion kam den Betreibern nach einem viel beachteten Internetauftritt im Jahr 2013. Eli Bir stellte das Konzept in der „TED“-Gesprächssendung vor. „Über eine Million Menschen sahen zu“, sagt der Leiter der internationalen Operationen von „United Hatzalah“, Dov Maisel. Danach seien Hunderte von Anfragen aus der ganzen Welt eingetroffen. Sie wollten das Konzept in ihre Länder bringen. Zuerst trainierte „United Hatzalah“ die Menschen im Jerusalemer Hauptsitz. Das seien am Anfang vor allem Interessierte aus jüdischen Gemeinden der Länder gewesen. „Aber wir geben unsere Fähigkeiten an alle Menschen weiter, egal welcher Religion sie angehören oder woher sie kommen“, erklärt Maisel. Das sei eine Gelegenheit, der Welt zu zeigen, das gute Ideen aus Israel kämen.

Politische Unterstützung erwünscht

Nach Angaben von „United Hatzalah“ sind in Panama-Stadt mehr als 100 Freiwillige aktiv. In Buenos Aires und São Paulo seien es jeweils um die 40 Freiwillige. „Wir arbeiten an neuen Hilfsgemeinschaften in den indischen Großstädten Neu-Delhi und Mumbai“, sagt Maisel. In der US-Stadt New Jersey habe das Team schon den zweiten Jahrgang mit 50 Freiwilligen ausgebildet. Detroit soll die nächste amerikanische Stadt sein, wo die Organisation Kurse anbietet. Maisel ist stolz darauf, dass die Freiwilligen in New Jersey in zehn verschiedenen Sprachen zu Hilfe eilen. „Wir brauchen auch politische Unterstützung“, sagt Maisel. Obwohl die Organisation nicht profitorientiert sei, benötige jede freiwillige Gemeinschaft ein gewisses Budget, um Kosten für Training, Ausrüstung, Versicherung und Technik zu decken. (mm)

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