Unter der Überschrift „Den Willen unseres Vaters im Himmel tun: Auf dem Weg zu einer Partnerschaft von Juden und Christen“ haben sich Anfang Dezember orthodoxe Rabbiner an die Öffentlichkeit gewandt. Nach „zwei Jahrtausenden Feindschaft und Entfremdung“ sehen sie es als Herausforderung, die von Christen dargebotene Hand zu ergreifen. Aber sie wollen sich dieser Herausforderung bewusst stellen. „Juden und Christen müssen zusammenarbeiten, um die moralischen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen“, bekennt das Dokument, das unter Federführung des „Zentrums für jüdisch-christliche Verständigung und Kooperation – The Center for Jewish-Christian Understanding & Cooperation (CJCUC)“ in der israelischen Siedlung Efrat bei Bethlehem entstanden ist.
In dem Schriftstück heißt es weiter: „Wir erkennen an, dass sich mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil die offizielle Lehre der katholischen Kirche über das Judentum grundlegend und unwiderruflich geändert hat.“ Die Beteuerung der Kirche, Israel habe eine einzigartige Stellung in der Heilsgeschichte, mache einen ehrlichen Dialog möglich, „ohne die Befürchtung, dies könne für missionarische Zwecke ausgenutzt werden“. „Heute haben Juden ernsthafte Liebe und Respekt von vielen Christen erfahren, die im Rahmen von vielen Dialoginitiativen, Treffen und Konferenzen auf der ganzen Welt zum Ausdruck kamen.“