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Wie ein syrischer Patient Pessach erlebt

SAFED (inn) – Ein syrischer Junge hat das ungesäuerte Brot als „Leckerbissen“ für sich entdeckt. In einem israelischen Krankenhaus hörte das siebenjährige Bürgerkriegsopfer vom Auszug aus Ägypten – und erhielt gleichzeitig konkrete Hoffnung auf seinen persönlichen Schritt in die Freiheit.
Der junge Syrer genießt zu Pessach den „israelischen Leckerbissen“.
Vor sieben Monaten wurde ein siebenjähriger Syrer im Bürgerkrieg durch eine Granate schwer an den Beinen verwundet. Nach 17 Operationen teilten die syrischen Ärzte der Mutter mit, dass ihr Kind nie mehr werde laufen können. Doch damit gab sie sich nicht zufrieden. Sie bemühte sich vielmehr, ihren Sohn nach Israel zu bringen – und hatte vor zwei Wochen Erfolg. Dabei halfen ihr auch Verwandte, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Von der syrisch-israelischen Grenze wurde der kleine Patient ins Siv-Krankenhaus in Zefat (Safed) eingeliefert. In der Stadt nordwestlich des Sees Genezareth haben sich Ärzte und Pfleger nach zwei Jahren an die zahlreichen verletzten Syrer gewöhnt, die um Hilfe bitten. Und so ließ das Personal die Gäste aus dem Nachbarland auch an der jüdischen Tradition zum Passafest teilhaben: Die Mitarbeiter gaben ihnen Matzen zu essen und erzählten die Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei. Auch der Siebenjährige und seine Mutter erfuhren, was Pessach bedeutet. In der Geschichte entdeckten sie eine Parallele zu ihrer eigenen Bedrängnis. Das ungesäuerte Brot wiederum weckte die Begeisterung des syrischen Jungen. Ärzte sagten „Yediot Aharonot“, er bitte das Personal bei jeder Gelegenheit um Matze. Doch der Patient lernte nicht nur eine neue Kultur kennen, sondern erhielt auch echten Grund zur Hoffnung: Nach seiner Ankunft wurde er mehrere Stunden lang an den Beinen operiert. Die Leitung hatte der internationale Experte für komplizierte Kriegsverletzungen, Alexander Lerner. Offenbar war der Eingriff erfolgreich. Denn zumindest mit einer Gehhilfe konnte der Junge vor ein paar Tagen seine ersten Schritte tun. Und die Ärzte sind zuversichtlich, dass er bald wieder ohne Hilfe laufen wird. Die ersten syrischen Patienten kam im Februar 2013 nach Israel. Seitdem sind an der Grenze und in israelischen Krankenhäusern mehr als 1.500 Bürgerkriegsopfer aus dem Nachbarland medizinisch versorgt worden. (eh)

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