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Germanwings-Absturz: Israel entsendet Bergungsteam

JERUSALEM / BARCELONETTE (inn) – Eine achtköpfige Delegation der ultra-orthodoxen Organisation „Zaka“ hilft bei der Bergung der Absturzopfer des „Germanwings“-Flugs mit. Das hat die israelische Regierung am Sonntag bekanntgegeben.
Mitarbeiter der Organisation „Zaka“ üben für den Ernstfall.
„Zaka“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch die letzten Leichenteile nach Unfällen, Terroranschlägen oder Katastrophen zu finden und sicherzustellen. Diese frommen Männer haben viele grausige Erfahrungen während der Zweiten Intifada gesammelt, als alle paar Tage in Israel Linienbusse in die Luft geflogen sind. Durch die Wucht der Explosion werden Leichenteile in alle Richtungen verstreut. Alles wird geborgen und den jeweiligen Toten zugeordnet. Längst hat sich „Zaka“ zu einer der effektivsten Lebenretter-Organisationen Israels entwickelt. Ausgerüstet mit modernster Kommunikationstechnologie sind die Männer auf ihren Motorrädern oft als Erste zur Stelle nach Autounfällen oder Terroranschlägen. In einem Kasten auf dem Rücksitz ihrer Motorräder führen sie Erste-Hilfe-Sets mit, um lebensrettende Maßnahmen durchzuführen, bis Ambulanzen eintreffen. Dann erst widmen sie sich den Toten.

Rückhalt der Familie notwendig

Das Judentum schreibt vor, dass ein Toter „komplett“ begraben werden müsse, weil ihm sonst die „Auferstehung der Toten“ misslingen könnte. Dieser Glaube stärkt die Männer, mitunter schreckliche Anblicke auszuhalten. Doch die Mitarbeiter wollen vor allem Lebenden helfen. Die Volontäre bei „Zaka“ sind ausschließlich Ehemänner und benötigen das Einverständnis ihrer Frauen. Sie werden erst nach einem intensiven Spezialtraining eingesetzt. Denn wenn einer keinen Rückhalt seiner Familie hat, könne er diese Arbeit seelisch nicht durchhalten. Dank ihrer großen Erfahrung im Umgang mit Toten und deren Identifizierung wurden „Zaka“-Experten inzwischen in aller Welt eingesetzt, nach dem Tsunami in Ostasien, nach Erdbeben in Südamerika und in der Türkei sowie nach Terroranschlägen in Europa. Unmittelbar nach dem Absturz der „Germanwings“-Maschine hatte „Zaka“ auch wieder Hilfe angeboten, zumal sich ein Israeli, Ejal Baum, an Bord der Maschine befunden hat. In einer Pressemitteilung des Büros des Premierministers hieß es, dass ihm ein „jüdisches Begräbnis“ gebühre. Und dafür müssen selbst kleinste sterbliche Überreste eingesammelt werden. Weiter hieß es, dass die „Zaka“-Delegation unter der Leitung von Mati Goldstein und dem Chef der „Zaka“-Abteilung für internationale Rettungseinsätze, Chaim Weingarten, ihre Expertise mit anderen Rettungsmannschaften an dem Berg in den Alpen teilen wolle. (uws)

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