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Gerichtsurteil: Standardprüfungen für ultra-orthodoxe Schulen

JERUSALEM (inn) – Innerhalb der kommenden 100 Tage sollen ultra-orthodoxe Schulen dem Obersten Gericht einen Entwurf für standardisierte Prüfungen vorlegen. Dies hat das Gericht am Mittwoch verkündet.
Das Oberste Gericht sprach sich für standardisierte Prüfungen an orthodoxen Schulen aus.

Richter Ascher Grunis, Präsident des Obersten Gerichts in Israel, mahnte, dass die Repräsentanten der Haredim-Schulen die Auflage ernst nehmen sollten, andernfalls würden Konsequenzen drohen.
Der Entscheidung des Gerichts ging eine Petition der „Bewegung für Reformen und Progressives Judentum“ (IMPJ) voraus. Das Gericht entschied, dass der vorzulegende Entwurf eine Verfügung enthalten müsse, nach der Schulen sanktioniert werden dürften, welche die Prüfungen nicht ordnungsgemäß ausführten.
Neben den staatlichen Schulen gibt es in Israel private Schulen, die unter anderem von Haredim, also ultra-orthodoxen Juden, betrieben werden. Grundsätzlich sind diese Schulen angehalten, Kernfächer zu unterrichten, doch die IMPJ forderte das Bildungsministerium auf, standardisierte Prüfungen im religiösen Bildungssystem zu entwerfen. Das Ministerium solle außerdem sicherstellen, dass Schulen, die sich nicht an die Regeln hielten, Strafen zahlen müssten.
In der Petition hatte die IMPJ das Bildungsministerium dazu aufgefordert, mit den Haredim-Schulen in einen Dialog zu treten. Durch standardisierte Prüfungen solle sichergestellt werden, dass alle israelischen Kinder eine Ausbildung erhielten, die ihnen eine gute Grundlage für ein Leben als mündige Bürger im Staat ermögliche. Manche Haredim-Schulen wollten nicht alle Kernfächer unterrichten, so wurde in der Vergangenheit bis zur achten Klasse kein Englisch unterrichtet.
Rabbi Gilad Kariv, ein Vertreter der IMPJ, zeigte sich mit dem Gerichtsurteil zufrieden: „Das Urteil enthält die klare Botschaft an das Bildungsministerium, die bisherige Untätigkeit gegenüber dem Bildungssystem der Haredim zu beenden.“ Dies berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ am Mittwoch.
Adiel Glass, Anwalt einiger Haredim-Institutionen, betonte, dass die Schulen nicht bereit seien, auf ihren Religionsunterricht zu verzichten. Und obwohl sie selbst es sich nicht ausgesucht hätten – wer starkem Druck ausgesetzt werde, sei auch kooperationsbereit.

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