Suche
Close this search box.

Gericht: „Arab Bank“ hat Terrorismus gefördert

NEW YORK (inn) – Das jordanische Geldhaus „Arab Bank“ hat Terrorismus in Israel wissentlich unterstützt. Zu diesem Urteil kommt ein US-amerikanisches Bundesgericht. Die Bank hat angekündigt, das Urteil anzufechten.
Ein amerikanisches Gericht sieht es als erwiesen an, dass die „Arab Bank“ wissentlich Terrorismus unterstützt hat.

Der Prozess währte fast ein Jahrzehnt, das Urteil ist historisch: Im Jahr 2004 klagten 300 amerikanische Opfer oder deren Hinterbliebene gegen die „Arab Bank“. Der Vorwurf lautete auf Finanzdienstleistungen für die radikal-islamische Hamas. Zehn Jahre später sahen es die elf Geschworenen des New Yorker Bundesbezirksgerichtes als erwiesen an, dass das Geldinstitut bewusst Anschläge in Israel durch die Hamas finanziell unterstützt hat.
Mit dem Urteil wurde zum ersten Mal überhaupt eine Bank in einem Zivilprozess im Sinne des amerikanischen Anti-Terrorismus-Gesetzes für schuldig befunden. Es geht um 24 Selbstmordanschläge in Israel zwischen 1998 und 2004, unter anderem auf Restaurants oder Busse. Die Bank habe den Familien der Attentäter Entschädigungsfonds ausgezahlt, die in Saudi-Arabien angelegt gewesen seien. Insgesamt geht es um eine Summe von 70 Millionen US-Dollar.

Tansferdaten als Beweise

In dem Prozess ging es im Kern um die Frage, ob die Bank wissentlich finanzielle Dienstleistungen für die Hamas erbracht hat, oder ob sie trotz Überprüfung darüber im Unklaren war, welchem Zweck die tansferierten Gelder dienten. Die Jury kam zu dem Schluss, dass die Bank wissentlich Terrorismus unterstützt hat.
Zu den Beweisstücken zählen unter anderem Transferaufzeichnungen der Bank, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. In einer solchen Aufzeichnung findet sich der Name des Hamas-Gründers Scheich Ahmad Jassin und dazu eine Liste von Personen, die jeweils 5.300 US-Dollar für „Märtyrer-Operationen“ erhalten haben.

Kläger: Weckruf für die Banken

Dem Geldhaus, das zu den großen Finanzinstituten im Nahen Osten gehört, drohen nun Milliardenklagen. Nach Bekanntgabe des Urteils brach der Aktienkurs ein. Jordanien hatte den Obersten Gerichtshof in den USA gebeten, in den Prozess einzugreifen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Die „Arab Bank“ sei wichtig für die Wirtschaft Jordaniens, Milliardenklagen könnten zu politischer und wirtschaftlicher Instabilität führen.
Die Bank selbst kündigte an, das Urteil anzufechten. Das Institut habe Terrorismus nicht gefördert, da Terrorismus geschäftsschädigend sei, sagte der Vorsitzende der „Arab Bank“, Sabih al-Masri, während des Prozesses. „Die Palästinenser litten. Israelis wurden getötet. All das war negativ für die Gesellschaft, für das Streben nach Frieden, für die Arbeit und die Zukunft. Das Geschäft litt. Selbstmordattentäter zerstörten die Friedenschancen.“
Für viele Beobachter hat das Urteil Signalwirkung. Joshua Faudem, einer der Kläger, sprach von einem „Weckruf“ für Banken und große Unternehmen, die mit Terroristen Geschäfte betreiben. Experten gehen davon aus, dass die Banken in Zukunft genauer hinschauen werden, mit wem sie im Nahen Osten zusammenarbeiten. „Terror-Organisationen brauchen das Finanzsystem, damit sie arbeiten können“, sagte Gary Osen, einer der Opferanwälte, gegenüber der amerikanischen Zeitung „New York Times“. „Sie konnten nur so sehr wachsen, weil sich Leute wie die ‚Arab Bank‘ blind gestellt haben.“

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen