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„Gerechtigkeit für jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern“

JERUSALEM (inn) – Israel muss sich mehr für die Rechte jüdischer Flüchtlinge aus arabischen Staaten einsetzen, damit diese Gerechtigkeit erfahren. Das betonte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am Sonntagabend auf einer internationalen Konferenz zu diesem Thema in Jerusalem.
Vor und nach der Gründung Israels wurden Hunderttausende Juden aus muslimischen Ländern vertrieben. (Im Bild: David Ben-Gurion verliest die israelische Unabhängigkeitserklärung)

„Die arabische Welt hat arabische Flüchtlinge seit Jahrzehnten vernachlässigt und sie als Rammbock gegen Israel benutzt. Während Israel, das gerade als Staat geboren worden war, es geschafft hat, jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern aufzunehmen und umzusiedeln und produktive Bürger aus ihnen zu machen“, sagte Netanjahu weiter.
Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon forderte in seiner Ansprache die Anerkennung der Rechte dieser jüdischen Flüchtlinge. Die israelische Regierung werde „nicht schweigen und nicht aufgeben, bis die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Ländern Anerkennung durch die internationale Staatengemeinschaft und die arabische Liga erfahren“. „Seit den Oslo-Abkommen sprechen israelische Regierungen nur über Zugeständnisse. Die Zeit ist gekommen, um über jüdische Rechte und Gerechtigkeit zu sprechen“, sagte Ajalon weiter. Er verwies auf rechtliche Grundlagen, welche die Basis für eine Anerkennung der jüdischen Flüchtlingen bilden, unter anderem auf die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates. Diese bezieht sich auf arabische und jüdische Flüchtlinge gleichermaßen.
Der stellvertretende Außenminister stellte zudem die neue Facebook-Seite „Ich bin ein Flüchtling“ vor (www.facebook.com/imarefugee). Dort haben Betroffene die Möglichkeit, persönliche Zeugnisse und Fotos hochzuladen.
Der US-Abgeordnete Jerald Nadler betonte auf der Konferenz, es sei falsch sich nur mit den palästinensischen Flüchtlingen zu beschäftigen und diese anzuerkennen, nicht aber die jüdischen.
Initiiert wurde die Konferenz vom israelischen Außenministerium in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für die Angelegenheiten von Senioren und dem Jüdischen Weltkongress. Diese führen derzeit eine Kampagne für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Ländern durch (Israelnetz berichtete). In deren Rahmen ist Ende September bei den Vereinten Nationen in New York eine Medien-Veranstaltung geplant. Alle israelischen Diplomaten weltweit wurden zudem angewiesen, das Thema bei Treffen mit Vertretern ausländischer Regierungen immer wieder auf den Tisch zu bringen.
Vor und nach der Staatsgründung Israels wurden rund 900.000 Juden aus arabischen Staaten und dem Iran vertrieben. 1948 flohen rund 700.000 Araber aus dem damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina oder wurden vertrieben.
Mehr über das Thema lesen Sie in unserem Hintergrund „Die vergessenen Flüchtlinge“.

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