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Geisel-Deal: Netanjahu verkündet Einigung

Israel ist der Freilassung weiterer Geiseln ganz nahe. Die Regierung verkündigte am Freitag eine Einigung. Damit sind aber noch nicht alle Hürden ausgeräumt.
Von Israelnetz
Netanjahu Israel

JERUSALEM (inn) – Israel und die Terror-Organisation Hamas haben sich auf eine Waffenruhe geeinigt. Das gab das Büro des Premiers Benjamin Netanjahu (Likud) am frühen Freitagmorgen bekannt: „Der Premier wurde vom Verhandlungsteam darüber informiert, dass eine Einigung über die Freilassung der Geiseln erzielt wurde“, hieß es zur Erklärung. Noch in der Nacht warnte der gewählte US-Präsident Donald Trump (Republikaner), dass eine Abmachung über die Freilassung der knapp 100 Geiseln noch vor seiner Amtseinführung am Montag erfolgen müsse.

Nachdem bereits am Mittwoch über eine Einigung berichtet wurde, drohte der Deal in den vergangenen Tagen doch noch zu scheitern. Netanjahu erklärte, dass „mehrere Klauseln des Rahmens“ geklärt werden müssten. Demnach versuchte die Hamas bis zuletzt noch Änderungen bei der Vereinbarung zu erwirken.

Zudem gab es innerhalb der israelischen Regierung Unstimmigkeiten. Finanzminister Bezalel Smotritsch (Religiöser Zionismus) betrachtete den Deal mit Skepsis. Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir (Jüdische Stärke) drohte, die Regierung zu verlassen. Er befürchtet, dass ein Abkommen den Terrorgruppen in Gaza ermögliche, sich neu aufzustellen und erneut zu einer Bedrohung für die Bewohner im Süden Israels zu werden. Ob Letzterer seine Ankündigung in die Tat umsetzt, ist noch unklar.

Regierungszustimmung und mögliche Klagen

Um den Deal final abzusegnen, muss jedoch noch die Regierung zustimmen­ – ein Treffen ist noch am Freitag geplant. Bereits am Freitagmittag hat das Sicherheitskabinett grünes Licht gegeben. Nach einem entsprechenden Votum der Regierung soll die Waffenruhe am Sonntag ab 12.15 Uhr Ortszeit in Kraft treten und sechs Wochen gelten. Zudem räumt Israel Gegnern des Abkommens ein, innerhalb von 24 Stunden eine Petition über ihre Ablehnung beim Obersten Gerichtshof einzureichen. Das berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“ mit Berufung auf einen Sprecher Netanjahus. Deswegen könnte sich das Inkrafttreten des Waffenstillstandes auf Montag verschieben.

Zunächst sollen dann 33 der insgesamt 98 in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln freikommen. Am Freitag wurde eine Liste mit den Namen bekannt, die Familien wurden bereits informiert. Israel geht davon aus, dass einige der 33 bereits tot sind, die Mehrheit jedoch noch am Leben ist. Sieben Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe soll Israel über den „Status“ aller 33 Geiseln informiert werden.

Bei den 33 Geiseln soll es sich Medienberichten zufolge um „humanitäre Fälle“ halten – also Frauen, Kinder, ältere oder kranke Menschen. Zuerst sollen die lebenden Geiseln freigelassen werden, eine genaue Reihenfolge ist aber noch nicht bekannt. Der Zeitplan für die Freilassung sieht weiterhin vor, dass drei Geiseln am ersten Tag des Waffenstillstands und vier weitere am siebten Tag freigelassen werden. Danach werden vier Wochen lang jede Woche drei Geiseln freigelassen. In der letzten, sechsten, werden schließlich 14 Geiseln freigelassen.

Im Gegenzug entlässt Israel hunderte palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen – darunter Terroristen. Zudem wird sich die Armee aus weiten Teilen des Gazastreifens zurückziehen. Während dieser Waffenruhe sollen weitere Schritte verhandelt werden, um die restlichen Geiseln nach Israel zu holen und einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen zu erreichen.

Diese 33 Geiseln sollen zunächst freikommen

Liri Albag, Jitzchak Elgarat, Karina Ariev, Ohad Ben Ami, Ariel Bibas, Jarden Bibas, Kfir Bibas, Schiri Bibas, Agam Berger, Gonen Romi, Daniella Gilboa, Emily Damari, Sagui Dekel Chen, Iair Horn, Omer Wenkert, Alexandre Sashha Troufanov, Arbel Jehud, Ohad Jahalomi, Elia Cohen, Or Levy, Naama Levy, Oded Lifschitz, Gadi Mosche Mozes, Abraham Mengisto, Schlomo Mantzur , Keith Samuel Sigal, Tsachi Idan, Ofer Kalderon, Tal Schoham, Doron Steinbrecher, Omer Schem Tov, Hischam Al-Sajed , Eli Scharabi

Die jemenitischen Huthis kündigten am Donnerstag an, die Einhaltung einer Waffenruhe überwachen zu wollen. Sollte Israel jene jedoch brechen, würden Angriffe auf Israel und Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden wieder aufgenommen werden. Seit November 2023 haben die Terroristen mehr als 100 Schiffe in der Region angegriffen. Dabei starben mindestens vier Seeleute. Betroffene Reedereien zeigten sich skeptisch, ob die Huthis ihre Angriffe bei einer erfolgreichen Waffenruhe tatsächlich einstellen.  

Irans religiöses Oberhaupt Ajatollah Chomeini bezeichnete indes den Deal als einen Sieg für die Palästinenser und eine Niederlage für Israel. Der vom Iran unterstützten „Achse des Widerstandes“ sei es gelungen, Israel zum Rückzug zu zwingen. (mas)

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9 Antworten

  1. Irans Oberhaupt Ajatollah Chomeini bezeichnete den Deal als einen Sieg für die Palästinenser und eine Niederlage für Israel. Hat er Recht? Ja. Nur eine Etappensieg der Hamas.

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  2. Nein, dass ist kein Sieg für GAZA ! Wenn die Israelis wollen, wären diese in wenigen Stunden wieder in GAZA !
    Die Hammas wird es sehr bald nicht mehr geben, die Israelis werden vorsichtiger, und die Nachbarländer halten sich da besser ganz raus !

    Palästina ist nur noch Schutt und Asche, um dass wieder aufzubauen, vergehen viele Jahre und da würde beim Aufbau von Palästina niemals die HAMAS wieder angreifen !

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    1. Die stufenweise Freilassung der Geiseln zeigt den ganzen Zynismus und die Perversion der Hamas. Es geht darum Zeit zu gewinnen und den Nervenkrieg solange wie irgend möglich fortzusetzen.

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      1. Hallo Antonia, da hast Du Recht ! Araber haben leider die Mentalität, in allen Dingen des Lebens zu Handeln, habe selber wenige Jahre in Kairo gelebt, dass Handeln fängt ja schon in Griechenland + Türkei an !

        Allerdings ist dass in der Tat Zynismus der Hamas, über Menschleben Handel zu treiben, dass geht gar nicht !

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  3. OT als Korrektur.
    Lieber Albert, Chomeini ist bereits 1989 zu seinem Schöpfer (???) abberufen worden.
    Vielleicht hat er aus seinen derzeigen Gefilden mit irgendwem bezüglich des Geisedeals Kontakt aufgenommen, mit Dir aber ganz sicher nicht 🙂

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  4. Zunächst sollen dann 33 der insgesamt 98 in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln freikommen. Am Freitag wurde eine Liste mit den Namen bekannt, die Familien wurden bereits informiert. Israel geht davon aus, dass einige der 33 bereits tot sind, die Mehrheit jedoch noch am Leben ist. Sieben Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe soll Israel über den „Status“ aller 33 Geiseln informiert werden.
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    Da hätte ich als Staat Israel auf alle Gefangenen bestanden, was soll diese Salami Taktik von der Hamas aus ? Es ist vorbei, dass die Hamas hier Forderungen stellt, die haben es nur noch nicht begriffen !

    Palästina soll froh sein, wenn sie ihr Land wieder aufbauen dürfen, allerdings ohne die HAMAS !
    Sonst fängt dass Selbe in 10-12 Jahren wieder von vorne an ! !

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    1. Klaus, geht aber im Moment nicht anders. Ich hoffe, daß Israel nach der Freilassung ALLER Geiseln sofort seine Kriegsführung gegen Hamas wieder aufnimmt. Die Hamas wird sowieso den nächsten Zwischenfall provozieren. Und falls nicht, was bei einer jetzt stark destrukturierten Bande fast auszuschließen ist, kann ja von interessierter Seite nachgeholfen werden.

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  5. Dann noch etwas ( taktisch-militärisch ) zwischen Israel + Palästina muss eine 15 Km breite Pufferzone hin,
    und an der Grenze zu Ägypten von Palästnia aus auch eine sehr breite Grenze, damit der Tunnelbau endlich ein Ende hat.

    Neutrale Staaten der UN Truppen müssten dort Schusswaffengewalt in diesen No Area Zonen haben, sobald es dort Bewegungen gibt, sollten die UN Soldaten zügig eingreifen dürfen !

    Auf jedes Hamas Mitglied sollten 15.000 § bei Bekanntgabe durch Palästinenser Belohnung stehen, nur so
    bekommt man dieses Übel weg !

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