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Geier wegen Spionage festgenommen

KHARTUM (inn) – Im Sudan ist ein vermeintlich israelischer Spion festgenommen worden: Am Donnerstag entdeckten die Behörden in der Region Darfur einen Geier, der einen israelischen GPS-Chip am Bein trug. Damit habe er angeblich das Land ausspioniert.

Die sudanesischen Medien seien  überzeugt gewesen, es mit einem Spionageangriff aus Israel zu tun zu haben. Durch den Computerchip am Bein, auf dem „Israel Nature Service“ und „Hebrew University Jerusalem“ zu lesen war, sei der Geier in der Lage gewesen, Luftbilder zu machen und diese dann an Israel zu senden. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Die israelische Nationalparkbehörde wies die Vorwürfe zurück. Es handele sich bei dem Chip mit GPS-Funktion um eine Standardmarkierung der Vögel. „Es ist ein junger Geier, der zusammen mit hundert anderen im Oktober markiert wurde. Er hat zwei Bänder an den Flügeln und einen in Deutschland hergestellten GPS-Chip“, erklärte Ohad Hazofe, ein Umweltschutzexperte der Behörde. Es sei üblich, die wilden Vögel mit verschiedenen Bändern und Computerchips auszurüsten. Ornithologen erhielten so Informationen über Flugbahn und Aufenthaltsort der Vögel, die bis zu 600 Kilometer am Tag zurücklegen könnten. Der Chip, den die Sudanesen entdeckten, könne außerdem keine Fotos übermitteln. Er informiere nur über Distanz und Flughöhe des Geiers. 
Die Oppositionspartei im Sudan nutzte den Vorfall, um sich über die sudanesische Regierung lustig zu machen. Die „Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit “ des Landes habe die Nachricht vom geflügelten Spion auf ihrer Internetseite veröffentlicht und gefragt: „Wie ist es möglich, dass das Regime fähig war, einen Geier aufzuspüren, aber unfähig, die Flugzeuge zu entdecken, die die Waffenlager bombardierten?“, berichtet „Yediot Aharonot“. Die Opposition spielte damit auf einen Luftangriff auf eine Munitionsfabrik in Khartum im Oktober an (Israelnetz berichtete). Der Sudan machte Israel für den Angriff verantwortlich. Die israelische Regierung hatte sich zu dem Vorfall jedoch nicht geäußert.

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