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Geheimdienstchef Diskin: „Neue Medien nützen dem Terror“

TEL AVIV (inn) - Terroristen in aller Welt profitieren von den neuen Informationsmöglichkeiten des Internets. Dies betonte der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schabak, Juval Diskin, am Montag auf der Internationalen Heimatschutzkonferenz in Tel Aviv.

„Das Internet versorgt Terror-Organisationen mit der Art Informationen, die einst nur Ländern zur Verfügung stand“, sagte Diskin laut einem Bericht der Zeitung „Ha´aretz“. „Es ist möglich, Terror erfolgreich zu bekämpfen und sogar zu besiegen, aber der Erfolg erfordert eine allgemeine Zusammenarbeit zwischen Ländern und Geheimdiensten und den freien Fluss von Wissen, Informationen und Heimatlandschutztechnologie, ebenso wie eine operative Zusammenarbeit auf einer hohen Ebene und die Entwicklung eines weltweiten Rechtssystems.“

Der Geheimdienstchef zeigte auf, wie „Technologie es dem Terror ermöglicht, mehr Grenzen und Kontinente zu überschreiten“. Als Beispiel nannte er den Erwerb von Waffen durch die Hamas und den Islamischen Dschihad vom Iran und von Korea. Die Kampfmittel würden in den Jemen und den Sudan transportiert und dann über Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt. Im Gegenzug brächten Terrorgruppen mit Sitz in Gaza auf illegalem Wege Kämpfer über Ägypten in den Iran, damit sie dort trainierten und sich für Terroranschläge vorbereiteten.

„Terroristen verwenden Internet-Chatrooms“, so Diskin weiter. Leute läsen gewisse Webseiten und würden durch Al-Qaida-Vertreter einer Gehirnwäsche unterzogen. „Die Art Information, die verfügbar ist, lehrt sie, wie man mit Sprengstoff umgeht und Sicherheitsdienste austrickst – wie denjenigen, dessen Vorsitzender ich bin.“ Man könne durch das Internet aus der Ferne grundlegende Infrastruktur angreifen und dabei beträchtlichen Schaden und Verluste verursachen.

Diskin forderte eine bessere internationale Zusammenarbeit und weniger Rücksicht auf interne Interessen. Gleichzeitig würdigte er die bisherigen Erfolge der Kooperation: „Durch gemeinsame Anstrengungen haben wir Hunderte Selbstmordanschläge und mehr als 120 Attentate verhindern können, die in Gang gebracht wurden.“

Ursprünglich wollte auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière an der Konferenz in Tel Aviv teilnehmen. Doch nach der Entdeckung einer Paketbombe, die auf dem Flughafen Köln-Bonn umgeladen worden war, hatte er seine geplante Israelreise aus Sicherheitsgründen abgesagt.

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