Wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ am Dienstag meldet, hat der Schabak in den Monaten Mai und Juni mehr als 90 Hamas-Mitglieder im Westjordanland verhaftet, die zu einer Terror-Zelle gehörten. Der Inlandsgeheimdienst konfiszierte zudem Dutzende Waffen und rund 170.000 Dollar. Mit dem Geld sollten laut dem Bericht Anschläge finanziert werden. Hamas-Anhänger hätten gestanden, dass sie eine Serie massiver Attentate geplant hätten, unter anderem auf dem Tempelberg in Jerusalem. Israel sollte dadurch zu harten militärischen Reaktionen provoziert werden, die wiederum einen bewaffneten Aufstand der Palästinenser im Westjordanland auslösen sollten. Am Ende sei der Sturz der Palästinensischen Autonomiebehörde geplant gewesen.
In dem Bericht heißt es weiter, die Hamas habe unter anderem in den Städten Dschenin, Nablus, Ramallah und Hebron, aber auch im Ostteil Jerusalems Terror-Zellen errichtet. Viele der rekrutierten Mitglieder seien junge Palästinenser, die Chemie oder Ingenieurwissenschaften studierten. Geleitet habe die Zelle der Hamas-Vertreter Saleh al-Aruri, der derzeit in der Türkei lebt.
Die radikal-islamische Hamas warf Israel vor, mit den Vorwürfen von den aktuellen Verhandlungen in Kairo um eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt ablenken zu wollen. „(Israels Premierminister Benjamin) Netanjahus Tricks sind durchschaubar geworden. Es sieht so aus, als hätte er keine Ideen mehr“, zitiert der israelische Nachrichtensender „i24News“ einen Hamas-Sprecher.
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sprach nach Bekanntwerden der Vorwürfe von „einer ernsthaften Bedrohung der Einheit des palästinensischen Volkes und seiner Zukunft“. Er wies die Sicherheitskräfte der PA an, die Vorwürfe zu prüfen.