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Gefangenenaustausch: Leichen identifiziert – Häftlinge freigelassen

KÖLN/RAMALLA (inn) – Trotz des Selbstmordanschlags am Donnerstagmorgen in Jerusalem ist der Gefangenenaustausch abgeschlossen: Die Leichen der drei entführten Soldaten wurden auf dem Militärflughafen Köln-Bonn zweifelsfrei identifiziert. Danach ließen israelische Sicherheitskräfte 401 palästinensische Häftlinge frei.

Die Palästinenser hatten an fünf verschiedenen Grenzübergängen seit dem Morgen auf ihre Einreise in die Autonomiegebiete gewartet. Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, lobten 153 Palästinenser am Tarkumija-Übergang nahe Hebron den Führer der radikal-islamischen Hisbolla, Scheich Hassan Nassralla, als sie die israelischen Busse verließen. Sie machten das Siegeszeichen und stellten die Vermutung auf, dass beim nächsten Geiselabkommen alle Häftlinge freikommen würden, die zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt worden waren. Zudem beschuldigten sie Israel, die Region in Brand zu setzen und riefen aus: „Allah ist groß!“

Nachdem die Leichen der drei Soldaten identifiziert waren, wurden am israelisch-libanesischen Grenzübergang „Rosch HaNikra“ die sterblichen Überreste von 59 libanesischen Kämpfern an den Libanon übergeben. Zuvor hatten Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes deren Identität festgestellt.

Israelischen Angaben zufolge waren die drei Soldaten kurz nach ihrer Entführung im Oktober 2000 getötet und nicht misshandelt worden.

Deutschland hatte bei dem Geiselabkommen zwischen Israel und der Hisbolla vermittelt. Israelische Journalisten sagten am Donnerstag in Köln-Bonn, die Bundesrepublik habe „eine phantastische Rolle gespielt“. Im Südlibanon wurden aus Dankbarkeit Dutzende deutsche Flaggen gehisst.

Unterdessen startete in Köln-Bonn ein Flugzeug mit 29 arabischen Häftlingen und dem Deutschen Steven Smyrek. Sie sollen am Nachmittag in Beirut offiziell empfangen werden. Die Maschine mit den Leichen der drei Soldaten und dem israelischen Geschäftsmann Elhanan Tennenbaum flog um 14.30 Ortszeit nach Israel ab. Für den Abend ist ein Empfang geplant, an dem auch Premier Ariel Scharon und Staatspräsident Mosche Katzav teilnehmen werden.

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