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Gefangenenaustausch: 100 Häftlinge für Elhanan Tannenbaum

JERUSALEM (inn) – Zwischen deutschen Vermittlern und der radikal-islamischen Hisbollah laufen offenbar Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch zwischen der Miliz und Israel. Medienberichten zufolge ist die Terrorgruppe angeblich bereit, den von ihr in den Libanon entführten israelischen Geschäftsmann Elhanan Tannenbaum freizulassen – im Gegenzug fordert sie die Freilassung von 100 Gefangenen in Israel.

Die Verhandlungen seien vielversprechend, meldeten der israelische Rundfunk und die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Unter den 100 Gefangenen die die libanesische Terror-Organisation fordert, seien 13 Libanesen sowie Tanzim-Führer Marwan Barghouti. Barghouti gilt als Anführer der sogenannten „Intifada“. Er befindet sich derzeit in israelischer Haft.

Seitens der israelischen Regierung liegt zur Zeit noch keine Stellungnahme zu den Angaben vor. Kabinettsminister Danny Naveh und Familienmitglieder von drei in den Libanon entführten israelischen Soldaten trafen jedoch am Dienstag mit amerikanischen Regierungsbeamten in Washington zusammen. Die USA wollen jetzt ihren Druck auf die libanesische Regierung – die die Hisbollah unterstützt – verstärken, um das Schicksal der drei Israelis in Erfahrung zu bringen, sagte Naveh.

Die Militärangehörigen Binyamin Avraham, Omar Suwayed und Adi Avitan wurden im Oktober 2000 in den Libanon entführt. Im November 2001 erklärte sie der oberste Militärrabiner für tot.

Der 57jährige Geschäftsmann und Reserveoffizier Tannenbaum war ebenfalls Anfang Oktober 2000 von der Hisbollah („Partei Allahs“) in den Libanon verschleppt worden. Die Umstände seiner Entführung sind bislang unklar.

Zudem geht es um das Schicksal des vermißten israelischen Navigators Ron Arad. Der heute 43jährige Arad war am 16. Oktober 1986 mit seinem Phantom-Kampfflieger (F4) bei Sidon abgestürzt und in Gefangenschaft der Islamisten geraten. Israel geht davon aus, daß der aus Hod Hasharon bei Herzliya stammende Navigator zunächst in die Hände des Sicherheitschefs der Amal-Miliz, Mustafa Durani, geriet.

1994 entführte daher eine israelische Sondereinheit Durani, so wie auch acht Jahre zuvor schon Scheich Abdul Karim Obeid, das einstige spirituelle Oberhaupt der Hisbollah. Die beiden sind – zusammen mit anderen Islamisten aus dem Libanon – das Hauptpfand Israels.

Gerüchte über Verhandlungen erhielten neue Nahrung durch Berichte über eine Verlegung von Obeid und Durani in ein Staatsgefängnis bei Tel Aviv, wo bessere Haftbedingungen herrschen sollen.

Israel geht es um die sichere Rückkehr seiner Soldaten. Doch die Verhandlungen mit der offen von Syrien und dem Iran unterstützten Hisbollah gelten als schwierig. Gewöhnlich verlangte die Miliz für jede Information eine sofortige Gegenleistung.

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