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Gedenken an Zionismusgründer Herzl im Fernsehen

KÖLN / MAINZ (inn) - Einige deutsche Fernsehsender nehmen den 150. Geburtstag von Theodor Herzl zum Anlass, um in Dokumentationen und Filmen an sein Wirken zu erinnern. Der Begründer des politischen Zionismus wurde am 2. Mai 1860 geboren.

„Israel zwischen Visionen und Wirklichkeit“ heißt der Film von Richard C. Schneider, der am Sonntag, den 2. Mai, in der ARD ausgestrahlt wird. Die Reportage beleuchtet das Leben des österreichischen Schriftstellers, Publizisten und Journalisten. Herzl wird in Paris Zeuge des Dreyfus-Prozesses, bei dem ein jüdischer Offizier der französischen Armee aus antisemitischen Gründen verurteilt und degradiert wurde. 1896 veröffentlichte er seine Schrift „Der Judenstaat“, in der er seine Vision eines jüdischen Staates vorstellte, die als Antwort auf den europäischen Antisemitismus gedacht war.

Im Laufe seines Lebens entwickelt Herzl die Idee eines demokratischen, pluralistischen Staates, der in Frieden mit seinen Nachbarn lebt, und in dem Rabbiner und Generäle nichts zu sagen haben, heißt es in der ARD-Pressemitteilung. Herzls Ansichten und die von ihm gegründete Bewegung („politischer Zionismus“, „Kongress-Zionismus“) haben eine ungeahnte Wirkung.

Schneider geht der Frage auf den Grund, was aus dieser Vision geworden ist. Der Film stellt Herzls „Vorstellung der harten Realität von heute gegenüber und fragt nach, was möglicherweise schief gegangen ist“ in der Entwicklung des Judenstaates.

Sendetermine: Sonntag, 2. Mai, 13.15 Uhr, ARD; 14.30 Uhr, ARD EinsExtra; 16 Uhr, Phoenix; Montag, 3. Mai, 5.30 Uhr, ARD EinsExtra; Sonntag, 16. Mai, 13.15 Uhr, Bayern 3.

Auf den Spuren des Geburtshelfers

Eine gemeinsame Spiel-Dokumentation präsentieren ZDF und ORF am Montag, dem 24. Mai, um 18.15 Uhr. Der 45-minütige Film „Theodor Herzl und das moderne Israel“ mit dem Untertitel „Der Traum vom Gelobten Land“ folgt ebenso „den Spuren des Begründers des politischen Zionismus und Geburtshelfers des Staates Israel“.

Der Schauspieler Michael Masula verkörpert den Begründer des politischen Zionismus auf seinen Reisen durch die Welt, auf denen er für seine Idee des Judenstaates wirbt. Die Dokumentation verdeutlicht die Bemühungen Theodor Herzls um die Staatsmänner Europas und des Osmanischen Reiches. Immer wieder drängt sich dabei die Frage nach den Wurzeln des heutigen israelisch-palästinensischen Konflikts auf: Die Autorinnen Monika Czernin und Melissa Müller zeichnen den turbulenten Weg des „Sehers des jüdischen Staates“, wie sie ihn nennen.

Nicht nur Fürsprecher

Auch 3sat macht die Biografie in der Dokumentation „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen…“ am 2. Mai um 11.30 Uhr zum Thema. In dem 90-minütigen Film wird deutlich, dass nicht alle Menschen seine Begeisterung und Ideen teilen: Edmund Rothschild wirft Herzl nach einem kurzen, heftigen Gespräch hinaus, der Wiener Oberrabbiner warnt in seiner Predigt vor Herzls Ideen. Die jüdischen Industriellen sind nicht gewillt, das Projekt zu finanzieren, Papst Pius X. will nicht, dass Juden in Jerusalem herrschen, Chamberlain bietet Herzl Uganda als Heimstätte für das jüdische Volk an. Herzl, der bereits 1904 im Alter von 44 Jahren „nach ruheloser neunjähriger Wanderfahrt quer durch Europa“ starb, gab bis dahin in seinem Bestreben nicht auf.

Das Dokumentarspiel schildert den Kampf Theodor Herzls um die Idee eines „Judenstaates“ in Palästina. Das Drehbuch zu dem Film, in dem Interviews und Berichte aus dem Israel der 70er-Jahre eingeblendet sind, schrieb Hellmut Andics.

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