Tausende Palästinenser reisten mit Bussen aus dem gesamten Westjordanland und aus Ostjerusalem an, um an der Gedenkveranstaltung vor der Mukata, dem Amtssitz des jeweiligen Präsidenten, teilzunehmen. Hunderte palästinensische Sicherheitskräfte wurden in Ramallah stationiert, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
Trotz ihres Machtkampfes mit der Fatah würdigten auch Hamasvertreter Arafat. Für das palästinensische Volk habe Arafats Tod den Verlust eines symbolischen Führers bedeutet, der sich der palästinensischen Sache verpflichtet fühlte, „ob wir mit ihm übereinstimmten oder nicht“, sagte Hamas-Sprecher Fawsi Barhum in einer Rede. Mit der Rückkehr zum „Widerstand“ nach langen Jahren der Verhandlung habe Arafat ein letztes Opfer gebracht. Sämtliche Feierlichkeiten sowie eine geplante Großdemonstration anlässlich des Todestages hatte die Hamas im Gazastreifen jedoch verboten. Palästinensische Medien berichteten zudem von Festnahmen zahlreicher Fatah-Vertreter.
Fünf Jahre nach seinem Tod ist Arafat bei seinen Landsleuten noch immer sehr beliebt. Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage gaben rund 82 Prozent der Palästinenser an, sie trauerten noch immer um ihren „Führer“.
Arafat war am 11. November 2004 nach längerer Krankheit im Alter von 75 Jahren in einem Militärkrankenhaus in Paris gestorben. Noch heute machen viele Palästinenser Israel für seinen Tod verantwortlich. Der jüdische Staat hatte die Vorwürfe jedoch stets zurückgewiesen.