Israel hatte im vergangenen Jahr die Aufnahme der „Gedenkblätter“ aus der „Halle der Namen“ in Yad Vashem in das Weltregister des Dokumentenerbes vorgeschlagen. Die „Gedenkblätter“ sind laut einer Mitteilung von Yad Vashem besondere Formulare, die von Mitarbeitern der Gedenkstätte entworfen wurden, „um die Identität und die Lebensgeschichten der sechs Millionen Juden zu rekonstruieren, die von den Nazis und ihren Helfershelfern ermordet wurden“. Rund 2,6 Millionen solcher Blätter befinden sich der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge bislang in Yad Vashem.
“Für viele Holocaust-Überlebende und ihre Familien sind diese Seiten des Zeugnisses der einzig greifbare Beweise dafür, dass ihre ermordeten Angehörigen einmal gelebt haben”, sagt der Vorsitzende der Gedenkstätte, Avner Schalev.
Wie die UNESCO auf ihrer Internetseite erklärt, ist das UNESCO-Weltregister „Memory of the World“ ein „weltumspannendes digitales Netzwerk mit ausgewählten herausragenden Dokumenten: wertvollen Buchbeständen, Handschriften, Partituren, Unikaten, Bild-, Ton- und Filmdokumenten“. Es umfasst unter anderem „die 21 Thesen der Solidarnosc, die Kolonialarchive Benins, Senegals und Tansanias, die Sammlung indigener Sprachen in Mexiko, die Archive des Warschauer Ghettos, das älteste noch erhaltene Manuskript des Korans ‚Muschaf von Othman‘ aus Usbekistan sowie als erste Zeugnisse des Buchdrucks die Göttinger Gutenberg-Bibel“. Ziel sei es, „dokumentarische Zeugnisse von außergewöhnlichem Wert in Archiven, Bibliotheken und Museen zu sichern und auf neuen informationstechnischen Wegen zugänglich zu machen“.