Suche
Close this search box.

Gazastreifen: Getöteter Israeli litt unter mentalen Störungen

GAZA (inn) - Bei dem Israeli, der in der Nacht zum Montag an der Grenze zum Gazastreifen von Soldaten erschossen worden war, handelte es sich um einen 34-Jährigen aus Tel Aviv, der wegen psychischer Störungen in ärztlicher Behandlung war. Laut seinen Angehörigen hatte Jakir Ben-Melech vor dem Vorfall vermehrt davon gesprochen, etwas für den von Palästinensern entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit tun zu wollen.

Wie der Bruder des Getöteten gegenüber der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ mitteilte, habe Ben-Melech vor zehn Jahren einmal zu viele Pillen des Suchtmittels Ecstasy genommen und sei seitdem „nicht mehr derselbe“. „Er hat in letzter Zeit viel von der Freilassung Gilad Schalits gesprochen und wollte etwas dafür tun. Vor einigen Monaten ist er in den Norden gegangen und rief uns an, um mitzuteilen, dass er versuchen will, in den Libanon zu reisen, um mit (Hisbollah-Chef Hassan) Nasrallah zu sprechen“, so der Bruder.

Dem Bericht zufolge wurde Ben-Melech in einer Klinik in Aschkelon wegen mentaler Störungen behandelt. Direkt nach seiner Entlassung sei er in ein Taxi gestiegen und habe sich zum Eres-Grenzübergang fahren lassen.

Was dann folgte, wurde durch eine Videokamera aufgenommen. Das Band zeigt Ben-Melech mit einem Shirt, das er sich um Kopf und Gesicht gebunden hatte. Laut dem Direktor des Grenzüberganges, Schlomo Saban, rannte der Mann etwa 200 Meter in den Grenzbereich und sprang dabei über zwei Tore. „Während der ganzen Zeit forderten ihn die Wächter auf, anzuhalten und sich zu identifizieren. Er hielt nicht, nicht einmal als er am letzten Tor ankam, das Israel von Gaza trennt“, so Saban. Die Wächter hätten in der Zeit mindestens zehn Warnschüsse abgegeben. Herbeigerufene Soldaten hätten fünf weitere Schüsse abgefeuert. Dann sei Ben-Melech auf die Wärter zugerannt. Laut Saban hätten die Soldaten keine Wahl gehabt, als auf den Unterkörper des Mannes zu zielen. Ein Schuss habe eine Arterie in dessen Bein getroffen. Der daraus folgende Blutverlust habe möglicherweise zum Tod geführt.

„Soldaten haben vorschriftsgemäß gehandelt“

„Hätte er nur ein Wort auf Hebräisch gesagt, hätte das alles anders enden können. Selbst wenn er angehalten hätte, hätte es anders geendet“, so Saban. Die Wächter und Soldaten hätten korrekt nach den vorgeschriebenen Regeln gehandelt. Die Grenze zum Gazastreifen sei eine empfindliche Stelle und es gebe viele verschiedene Warnhinweise. Auch die Möglichkeit eines Anschlags von Israelis in Gaza werde in Betracht gezogen, bei dem Vorfall vom Montag sei daher entsprechend gehandelt worden, erklärte Saban weiter.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen