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Gaspipeline: Ägyptische Regierung gegen Forderung der Beduinen

KAIRO (inn) - Nicht erfüllte Forderungen von Beduinen an die ägyptische Regierung sind offenbar die Motivation für die Anschläge auf die Gaspipeline im Sinai, die von Ägypten nach Jordanien und Israel führt. Das hätten Recherchen des Wirtschaftsmagazines "Globes" ergeben.

Laut Informationen von "Globes" haben sich ägyptische Regierungsvertreter in den vergangenen Monaten immer wieder mit Führern der im nördlichen Sinai ansässigen Beduinenstämme getroffen. Die Beduinen hätten dabei stets drei Forderungen gestellt. Sie hätten Geld für die Stämme verlangt, durch deren Gebiet die Gasleitung führe. Weiter hätten sie die Anstellung von beduinischen Wärtern zum Schutz der Gasleitung sowie die Entlassung von Beduinen aus ägyptischen Gefängnissen gefordert. Die Regierung habe die Forderungen abgewiesen. Noch im August hatte die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur MENA berichtet, dass die Gasstationen künftig von Beduinen bewacht würden.

Unterdessen sei die Regierung darum bemüht, Schwachstellen an der Leitung zu verbessern. Ein Plan sieht den Einsatz von mehr Sicherheitspersonal sowie die  Anbringung von Zäunen und Überwachungskameras vor. Laut dem Bericht gehe die Umsetzung jedoch aufgrund bürokratischer Hürden nur sehr langsam voran. Immer wieder gebe es Machtkämpfe zwischen dem Militär und dem Ministerium für Öl- und Mineralressourcen. Beide versuchten sich die Verantwortung in der Angelegenheit zuzuschieben.

Israelische Regierungsvertreter gehen laut "Globes" davon aus, dass es in Ägypten keine ernsthaften Gespräche über die Wiederaufnahme der Gaslieferung nach Israel geben werde, solange nicht eine stabile Regierung in Kairo gebildet wurde. Der frühere Minister für Mineralöl, Sameh Fahmi, der die Gaslieferungen nach Israel genehmigt hatte, befindet sich derzeit in Haft. Er wurde für schuldig befunden, das Gas zu preiswert an Israel verkauft zu haben.

Israel bezieht rund 40 Prozent seines Gasbedarfes aus Ägypten, Jordanien sogar 80 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte es zehn Anschläge auf die Gasleitung gegeben, zuletzt am 18. Dezember. An mehr als 200 Tagen mussten die Gaslieferungen daher ausgesetzt werden.

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