Rabin habe auf die Risiken, die mit Einsparungen im Verteidigungswesen verbunden seien, hingewiesen. Rabins Wirtschaftsdoktrin habe sich auch auf Sicherheitsbedenken gestützt, sagte Gantz laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot". Er erwähnte nicht, dass auch während Rabins Amtszeit das Verteidigungsbudget gekürzt wurde.
Die Armee müsse stärker werden und sich auf jegliche Bedrohung vorbereiten, "wie eine schützende Macht – abschreckend und bestimmend". "Nur auf diese Weise werden wir in der Lage sein, uns den sozialen und sicherheitsbezogenen Herausforderungen zu stellen – als ein Staat mit mächtigen Waffen", mahnte der Generalstabschef.
Aufgrund der anhaltenden Sozialproteste im Land hat die israelische Regierung einer Kürzung des Militärbudgets zugestimmt, um Maßnahmen für mehr soziale Gerechtigkeit finanzieren zu können. Laut Gantz hätten die Proteste wichtige Angelegenheiten thematisiert, allerdings habe zu manchen Zeiten während der Demonstrationen "ein anklagender Finger zu Unrecht auf die Armee gezeigt". Es habe Versuche gegeben, die Verteidigungskräfte als Wurzel des Problems darzustellen.
"Neben einer wirtschaftlichen Umorganisierung hat die Armee eine operative, professionelle und moralische Verantwortung, sich für jede Herausforderung bereitzuhalten, im Dienst für die israelische Gesellschaft, damit wir in der Lage sind, sie weiter in Sicherheit aufzubauen, ohne Angst vor unseren Feinden vor dem Tor", sagte Gantz. Er fügte hinzu: "Keiner ist besser dazu geeignet als Jitzhak Rabin, um uns zurück zu dieser Denkweise zu bringen."
Rabin war am 4. November 1995 von dem israelischen Juden Jigal Amir bei einer Friedenskundgebung in Tel Aviv erschossen worden.