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Fünf Schweige-Minuten für Gilad Schalit

TEL AVIV (inn) - Der frühere Manager des Fußballvereins Hapoel Tel Aviv, Roni Sidi, hat eine Kampagne für den von Palästinensern verschleppten israelischen Soldaten Gilad Schalit gestartet. Er ruft die Bevölkerung Israels dazu auf, am kommenden Dienstag auf die Straße zu gehen und fünf Minuten lang für den Entführten zu schweigen - eine Minute für jedes Jahr in den Händen der Hamas.

"Mein Ziel ist es, zwei Millionen Menschen auf die Straße zu bringen, die sich sorgen", sagte Sidi laut der Tageszeitung "Jediot Aharonot". Er hoffe, dass sich so viele Menschen wie möglich an der Aktion beteiligen, und um 11 Uhr ihre Klassenräume, Büros und Häuser verlassen, oder mitten auf der Straße anhalten und aus ihren Autos steigen, um zu schweigen. Damit soll die Regierung daran erinnert werden, dass das Volk Gilad nicht vergessen habe, so Sidi weiter.

Laut dem Bericht konnte der 50-Jährige bereits mehrere Prominente, Fußballclubs und große Unternehmen für den stillen Protest gewinnen. "Während wir frühstücken, ins Kino gehen, Tennis spielen oder einfach nur fernsehen, sitzt unser Soldat in einem dunklen und ranzigen Verlies tief in Gaza, und wartet auf uns seit über 1.700 Tagen, damit wir ihn retten", so Sidi. Er und seine Freunde haben die Kampagne aus eigener Tasche finanziert. Die Kosten belaufen sich auf schätzungsweise rund 14.000 Dollar.

Noam und Aviva Schalit, die Eltern des Entführten, hatten grünes Licht für die Aktion gegeben. "Am Tag des Protestes brauchen wir nicht mal auf die Straße zu gehen. Wir leben auf der Straße und natürlich werden wir uns beteiligen", kommentierte der Vater die Kampagne. Er und seine Frau leben seit Monaten in einem Protestzelt vor der Residenz von Premierminister Benjamin Netanjahu. Sie wollen erst wieder in ihr Haus zurückkehren, wenn ihr Sohn frei ist.

Der damals 19-jährige Gilad Schalit war am 25. Juni 2006 von bewaffneten Palästinensern in den Gazastreifen verschleppt worden. Das letzte Lebenszeichen war ein im Oktober 2009 veröffentlichtes Video vom 14. September desselben Jahres. Für seine Freilassung verlangt die Hamas die Entlassung von rund 1.000 in Israel inhaftierten Palästinensern.

 

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