NABLUS (inn) – Bei verschiedenen Zwischenfällen in Judäa, Samaria und dem Gazastreifen sind bis zum Donnerstagmorgen fünf Palästinenser ums Leben gekommen. Israelische Truppen waren in die Autonomiestadt Nablus im Westjordanland vorgerückt, um dort nach Terroristen zu suchen – dabei waren sie unter palästinensischen Beschuß geraten.
Armeeangaben zufolge hatten Palästinenser von einem Dach aus in der Altstadt von Nablus auf die Soldaten gefeuert. Die Armeeangehörigen erwiderten das Feuer, dabei wurden drei Palästinenser getötet.
Ein vierter Palästinenser wurde von Soldaten erschossen, als er in Nablus einen Sprengsatz in der Nähe einer Armeepatrouille deponieren wollte.
Während des Einsatzes verhafteten die Armeeangehörigen zudem zwei Palästinenser, die Selbstmordanschläge in Israel geplant hatten.
Wie ein Armeesprecher mitteilte, richte sich die Operation in der Stadt vor allem gegen die Tansim-Milizen, die der Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat nahestehen. Die Organisation habe in den vergangenen Wochen zahlreiche Versuche unternommen, Anschläge in Israel zu verüben.
Im südlichen Gazastreifen erschossen israelische Soldaten am Mittwoch einen palästinensischen Jugendlichen. Der 17jährige sei bewaffnet gewesen und habe sich einem Armeeposten nahe der Autonomiestadt Rafah genähert.
Auf den gleichen Armeeposten waren wenige Stunden zuvor zwei Bombenanschläge verübt worden. Palästinenser hatten einen Tunnel gegraben, der zu einer Wand des Postens führte. Dort zündeten sie einen etwa einhundert Kilogramm schweren Sprengsatz. Bei dem Anschlag wurde jedoch niemand verletzt, es entstand lediglich Sachschaden.
Etwa eine Stunde später explodierte eine zweite Bombe an der Seite des Armeepostens, die zur Straße führt. Auch hier gab es keine Verletzten.
Wie israelische Sicherheitskräfte mitteilten, war die zweite Bombe offenbar gegen die Rettungskräfte gerichtet, die erwartet wurden, um die Verletzten des ersten Anschlags zu behandeln.
Zu den Attentaten bekannte sich die radikal-islamische Terrorgruppe Hamas.