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Update

Fünf Araber sterben durch Schüsse in Waschanlage

Die Gewalt in der arabischen Gesellschaft fordert an einem einzigen Tag sechs Todesopfer. Israelische Araber rufen Politik und Polizei zum Handeln auf.
Von Israelnetz

JAFA AN-NASERIJE (inn) – In einer Autowaschanlage in Nordisrael sind am Donnerstag fünf Araber durch Schüsse getötet worden. Die Polizei vermutet einen Bandenkrieg als Hintergrund.

Der Vorfall ereignete sich in Jafa an-Naserije, südwestlich von Nazareth. Zwei weitere Menschen wurden verletzt, wie die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“ berichtet. Die sieben Opfer wurden ins Englische Krankenhaus in Nazareth gebracht. Bei fünf von ihnen konnten die Ärzte nur noch den Tod feststellen. Es handelt sich um Naim Mardschije, Abu al-Naim Mardschije, Elia Mardschije, Luai Raheb und Ibrahim Schehade.

Am Donnerstagabend wurde ein etwa 30 Jahre alter Araber im zentralisraelischen Kafr Kassem aus einem fahrenden Auto heraus erschossen. Ein zweiter Mann erlitt Verletzungen. Das Auto geriet außer Kontrolle. Bei dem Unfall wurde eine 46-jährige Insassin verletzt und ins Meir-Krankenhaus in Kfar Saba gebracht.

Ein weiterer gewaltsamer Zwischenfall ereignete sich in Kafr Kanna bei Nazareth. Ein dreijähriges Mädchen und sein Vater wurden durch Gewehrkugeln sehr schwer verwundet.

Araber erklären Generalstreik

Im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen in der Waschanlage nahm die israelische Polizei 14 Verdächtige fest. Der offenbar damit verbundenen Fehde zwischen den Banden Bakri und Hariri sind binnen weniger als zwei Jahren mehr als 25 Araber zum Opfer gefallen. Auch ein mutmaßlicher Täter aus Kafr Kanna befindet sich laut der „Jerusalem Post“ in Gewahrsam.

Als Reaktion auf die anhaltende Gewalt in ihrer Gemeinschaft rief das Komitee für arabische Bürger Israels einen Generalstreik am Freitag aus. Für das Wochenende forderte es Araber auf, sich an Protesten zu beteiligen.

Am Freitagnachmittag kam ein weiteres Todesopfer hinzu: In Westgaliläa wurde eine 19-jährige Araberin erschossen.

Ben-Gvir am Tatort

Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir (Jüdische Stärke) besuchte am Donnerstag den Tatort in Jafa an-Naserije. Vor Journalisten sagte er, er teile den Kummer der Hinterbliebenen und wünsche eine schnelle Genesung für Verletzte, auch in Kafr Kanna.

Der Minister nannte zwei mögliche Lösungen für das Gewaltproblem: Die erste sei die von ihm geforderte Nationalgarde, die mittlerweile bewilligt wurde. Sie müsse bald in Aktion treten. Die zweite Möglichkeit sei, den Inlandsgeheimdienst Schabak in den Kampf gegen innerarabische Gewalt einzubeziehen. Dieser befasst sich normalerweise nur mit nationalistisch motiviertem Terror.

Ben-Gvir kündigte an, den Vorschlag bezüglich des Schabak am Sonntag ins Kabinett einzubringen. Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) habe bereits sein Einverständnis erklärt. „Mit Gottes Hilfe werden wir es tun.“ Dieser Plan stößt bei vielen arabischen Vertretern in Israel auf Zustimmung.

Arabische Politiker kritisieren Regierung

Kritik kam von der vornehmlich arabischen Oppositionspartei Chadasch-Ta’al. Sie gab Netanjahu und Ben-Gvir die Schuld an dem „schockierenden Massaker“. Ajman Odeh (Chadasch) sagte, arabische Gemeindeleiter „rufen seit Jahren dazu auf, die Waffen von den Straßen zu bekommen und hart gegen Verbrecherorganisationen durchzugreifen“. Die Regierung müsse Ben-Gvir unverzüglich entlassen.

„Wir werden diese Nachlässigkeit nicht dulden. Wir werden das gesamte Land zum Streik veranlassen, bis das endet“, wird Odeh von der Onlinezeitung „Times of Israel“ zitiert.

Erst am Montag hatten sich Odeh und sein Bündnispartner Ahmad Tibi von Ta’al wegen des Gewaltproblems mit Netajahu beraten. Die ebenfalls oppositionelle Ra’am nahm nicht an dem Treffen teil. Ihr Vorsitzender Mansur Abbas forderte nun, die Polizei müsse eine massive Razzia gegen arabische Gangsterbosse durchführen. „Mord ist zur Routine geworden“, sagte er dem Sender „Kanal 12“. Ra’am war Mitglied der vorigen Koalition.

Am Dienstag trat der Leiter einer Polizeieinheit, die gegen Gewalt unter arabischen Israelis kämpfen soll, Natan Bosna, zurück. Weder er noch die Einheit gaben einen Grund für den Schritt an. Mit den Morden am Donnerstag und am Freitag erhöht sich die Zahl der seit Jahresbeginn bei solchen Vorfällen getöteten Araber auf 99. Im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres wurden 34 Tote gezählt. (eh)

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4 Antworten

  1. Der Premier sagte es zu, dass das Clan- Morden durch erhöhte Polizeipräsenz schwieriger werden soll.
    Schon wieder 5 Tote.
    Es ist ein einziges Machtgetue um Herrschaft von Männern.
    Verstehe das, wer will.

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    1. Liebe M.,

      so ganz habe ich Deine Ausführungen nicht verstanden. „Machtgefüge um Herrschaft von Männern“?

      Ich meine, ein Teil der arabisch-israelischen Gesellschaft lebt noch in einer Welt, die man in D.-schland ua von Berliner Strassen oder welchen des Ruhrgebietes kennt. Diese hat nicht allzu viel mit westlichen Werten, denen sich auch die Mehrheit der Israelis, viel arabische Israelis auch, verpflichtet fühlt, zu tun.

      Patentrezepte hab ich keine. Wichtig ist auf jeden Fall, in die arabisch-israelische Gesellschaft hineinzuwirken. Nicht nur mir (legitimer) Polizeigewalt. Ob allerdings ausgerechnet „Sicherheitsminister“ Ben-Gvir, erwiesener Rechtsextremer, dazu geeignet ist. Da hab ich ganz, ganz grosse Zweifel. Der schreckt vernünftige arabische Israelis eher ab.

      Mehr als auf baldige Neuwahlen zu hoffen, fällt mir bei dem gegenwärtigen israelischen Desaster nicht ein.

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    2. Ja richtig, verstehe das wer will. Die Clans – egal wo – vorneweg auch in Deutschland – sorgen zunehmend für den nötigen endzeitlichen Spektakel. Endlich ist doch wieder mal was los, schon mehrere Stunden war Langeweile, weil einfach nichts los war. Und was wären die täglichen Nachrichten in Presse und Rundfunk, wenn nichts los wäre. Zwischenrein erhalten wir ganz vereinzelt auch noch schöne Beiträge wie grade heute zum Beispiel wegen der im colubianischen Urwald geretteten Kinder. Zu schön um wahr zu sein. Diese Rettung ist ein deutlicher Beweis für das Wirken Jesu, der sich ganz besonders der Kinder angenommen hat. Die Zunahme von Wundern sind ebenfalls endzeitliche Zeichen. Achten wir darauf.

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  2. Und wenn die Polizei bzw. National-Garde einschreiten, schreit die arabische Welt auf und die UNO verurteilt Israel.
    Es wird keine Ruhe geben, weil sich immer jemand „sein Recht“ verschaffen will.
    Ruhe und Frieden gibt es erst, wenn Gott diese Erde abschafft.

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