Nach langem Kampf gegen Krebs ist der frühere Mossad-Chef Meir Dagan am Donnerstagmorgen im Alter von 71 Jahren gestorben. Das teilte das Büro des Premierministers Benjamin Netanjahu mit. Der 1945 geborene Sohn zweier Holocaust-Überlebende leitete den israelischen Auslandsgeheimdienst von 2002 bis 2011.
Dagans Amtszeit war geprägt durch die Auseinandersetzung mit dem iranischen Atomprogramm. Der Mossad soll hinter den Tötungen von mindestens fünf iranischen Nuklearwissenschaftlern stecken. Zudem soll Israel im Verbund mit den USA Computer in der Atomanlage Natanz mit dem Schadprogramm „Stuxnet“ beschrieben haben. Offizielle Bestätigungen gibt es dafür nicht.
Sowohl der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin wie auch Premier Benjamin Netanjahu sprachen von Dagan als „mutigem Kämpfer“. Netanjahu erklärte, in Dagans Büro sei immer ein Bild zu sehen gewesen, das ihn an dessen Auftrag erinnerte: Das Bild zeigt Dagans Großvater, wie er im Gebetsschal vor Nazi-Soldaten kniet. Diese entwürdigende Haltung sei ihm immer vor Augen gewesen. „Meir war entschlossen sicherzustellen, dass das jüdische Volk nie wieder ohne Stärke und Schutz bleiben würde“, sagte Netanjahu. „Er widmete sein Leben der Stärke des Staates Israel.“ (df)