JERUSALEM (inn) – Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat in die neuesten Ausgaben von Schulbüchern für palästinensische Kinder erneut antisemitische Lehren aufgenommen.
Zu diesem Ergebnis kam das Friedensforschungsinstitut „Center for Monitoring the Impact of Peace“ (CMIP) in New York nach der Durchsicht von 58 neu aufgelegten Schulbüchern, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde herausgegeben werden.
„In allen Schulbüchern für das kommende Jahr 2002 ist an keiner Stelle von einem Frieden zwischen Israel und den Palästinensern die Rede. Und auch der gesamte bisherige Friedensprozeß – wie die Oslo-Vereinbarungen – findet keine Erwähnung“, heißt es in dem Bericht des CMIP.
Doch auch der Staat Israel wird in den für sechs- bis zehnjährigen Kinder vorgesehenen Schulbüchern an keiner Stelle namentlich genannt. Auf Landkarten wird das seit 1948 von den Vereinten Nationen (UN) anerkannte Israel als „Palästina“ bezeichnet und ganze israelische Städte und Ortschaften entweder gestrichen oder in arabischen Bezeichnungen aufgelistet. „Palästina erstreckt sich von dem Fluß Jordan bis zum Mittelmeer,“ heißt es in einem der Schulbücher, „in dem nur Araber wohnen.“ Die mehr als sechs Millionen Juden werden vollständig ignoriert.
Israel wird nicht als Staat, sondern lediglich als „jüdische Besatzungsmacht“ genannt, unter der die palästinensische Bevölkerung seit mehr als 50 Jahren leide. Die „Besatzungsmacht“ habe den Palästinensern das Land geraubt und sei für die Armut in der Bevölkerung verantwortlich, lehrt ein Unterrichtsbuch für die 11. Klasse. Auch aus diesen Gründen wird der „Jihad“, der Heilige Krieg der Moslems, als ein legitimes Mittel im Kampf der palästinensischen Bevölkerung gegen die Juden genannt.
Erschreckend sei zudem, daß den Kindern an keiner Stelle das Judentum nahegebracht werde, so CMIP. Auch heilige Stätten in Israel werden als ausschließlich moslemisch oder christlich bezeichnet. Die „jüdische Besatzungsmacht“ wird hingegen beschuldigt, „ursprünglich arabische“ Heiligtümer wie das „Grab der Patriarchen“ in Hebron oder die „Westmauer“ in der Altstadt von Jerusalem vereinnahmt und zweckentfremdet zu haben. „Israelis werden ausschließlich als gierig und unmenschlich dargestellt“, schreibt das Friedensforschungsinstitut.
Die Palästinensische Autonomiebehörde ist seit 1994 für die Herstellung von Unterrichtsmaterial in eigenen Schulen verantwortlich. Seitdem war immer wieder Kritik an den antisemitischen Lehren an Schulen geübt worden – offensichtlich aber ohne Erfolg. Zuletzt ist auch Europa in die Kritik geraten. Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) finanzieren die Schulbücher jährlich mit Millionenbeträgen.