JERUSALEM (inn) – Israel hat der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) einen schrittweisen Abzug seiner Truppen vorgeschlagen. Demnach will sich die Armee aus den Autonomiestädten zurückziehen, in denen die PA wirksam gegen den Terrorismus vorgeht. Das meldet die Tageszeitung „Ha´aretz“ am Montag.
In diesen Städten sollen die Palästinenser wieder die Verantwortung für Sicherheit übernehmen. Am heutigen Montag wollen sich der Bürochef von Premierminister Ariel Sharon, Dov Weisglas, und der palästinensische Innenminister Hani al-Hassan treffen, um den Plan zu besprechen. Weisglas hatte sich bereits in der vergangenen Woche mit al-Hassan sowie dem palästinensischen Finanzminister Salam Fayyad zu Gesprächen über eine Waffenruhe getroffen.
Am Sonntag hatte sich der Bürochef Sharons zudem mit dem jordanischen Außenminister Marwan Muasher in Jordaniens Hauptstadt Amman getroffen, um diesen über die jüngsten Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern zu unterrichten.
Auch Sharon war in den vergangenen Wochen mehrmals geheim mit Vertretern der Autonomiebehörde zusammengekommen, um über die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen zu sprechen. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte sich der Premier am vergangenen Mittwoch mit Ahmed Qurei, dem Stellvertreter von PLO-Chef Yasser Arafat, getroffen.
In dem Gespräch stellte Sharon Qurei drei Bedingungen für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch: Arafats Ablösung, weitreichende Reformen innerhalb der PA und ein Ende des palästinensischen Terrors.
Wie „Ha´aretz“ weiter meldet, habe Sharon dem PLO-Vertreter einen Waffenstillstand und einen schrittweisen Rückzug der israelischen Armee vorgeschlagen. Die Palästinenser sollten vorerst zwei Städte angeben, aus denen sich die israelischen Truppen zurückziehen sollen. Dann könne dort die PA die Verantwortung für Sicherheit übernehmen. Sollte die Autonomiebehörde wirksam gegen den Terror vorgehen, würde sich Israels Armee aus weiteren Städten zurückziehen.
