TEL AVIV (inn) – Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant haben eine Feuerpause ohne die Freilassung der Geiseln ausgeschlossen. Einen Monat nach dem Terrorangriff und dem Massaker der Hamas wandten sich die beiden Likud-Politiker ebenso an die Öffentlichkeit wie der Minister im Kriegskabinett, Benny Gantz (Staatslager).
Netanjahu sagte am Dienstag in seiner Ansprache in Tel Aviv, er habe wegen der etwa 240 Geiseln mit dem Präsidenten des Internationalen Roten Kreuzes gesprochen. Dabei habe er gefordert, dass sich die Rettungsorganisation um deren sichere Freilassung bemühe.
Die Armee sei tiefer in den Gazastreifen eingedrungen, als die Hamas es je gedacht hätte, erklärte der Premierminister. Tausende Terroristen seien ausgelöscht worden, oberirdisch und im Tunnelnetzwerk. Viele von ihnen hätten sich an Planung und Ausführung des Gemetzels vom 7. Oktober beteiligt.
Auch im Norden greife Israel an und verteidige, fügte Netanjahu hinzu. Der Staat werde nicht akzeptieren, dass die Hisbollah oder die Hamas im Libanon israelischen Gemeinden und Bürgern Schaden zufüge. Die Armee werde mit scharfem Feuer antworten.
Gallant: Druck ausüben bis zum Sieg
Verteidigungsminister Gallant teilte mit, die Armee operiere „im Herzen“ von Gaza-Stadt. Sie ziehe die Schlinge um die Hamas immer fester. „Wir werden Druck ausüben bis zum Sieg – und bis die Geiseln nach Hause zurückgekehrt sind“, zitiert ihn die Onlinezeitung „Times of Israel“. Der Gazastreifen sei „die größte Terrorbasis, die die Menschheit je errichtet hat“.
US-Präsident Joe Biden (Demokraten) hatte zuvor auch im Gespräch mit Netanjahu eine humanitäre Feuerpause gefordert. Ein ähnlicher Aufruf kam von den sieben größten Wirtschaftsmächten der Welt, die in der japanischen Hauptstadt Tokio den G7-Gipfel abhalten. Zudem sprachen sie sich für eine „Zwei-Staaten-Lösung“ aus.
Gantz sprach in seiner Rede von einem „Mehrfrontenkrieg“. Im Fokus sei Gaza, aber auch im Norden und anderswo werde gekämpft. Im Hinblick auf die Geiseln versprach er, „dass wir alles tun werden, um sie nach Hause zu bringen – mit Gewalt und mit politischer Aktion. Wir werden diejenigen bekämpfen, bei denen es nötig ist, und mit jedem sprechen, mit dem wir es können“.
Zahlreiche Kampfmittel beschlagnahmt
Armeesprecher Daniel Hagari gab indes bekannt, während der laufenden Operation seien mehr als 14.000 Terrorziele im Gazastreifen beschossen worden. Das Militär habe über 100 Eingänge von Tunneln zerstört und 4.000 Waffen beschlagnahmt. Darunter seien auch Raketen, die in ziviler Infrastruktur versteckt gewesen seien.
Das Militär veröffentlichte zudem ein Video zu den Waffen, die am 7. Oktober bei Terroristen der Hamas in Israel gefunden worden seien. Es handele sich um 1.493 Handgranaten und Sprengsätze, 760 Panzerabwehrraketen sowie 427 Sprengstoffgürtel. Hinzu kämen 374 Schusswaffen und 106 Raketen.
Am Dienstag entdeckte die Armee nach eigenen Angaben in Gaza Tunnel in der Nähe eines Riesenrads und einer Universität. Beide Gänge wurden zerstört. Bei der Universität fand sich ferner ein Waffenlager mit chemischen Substanzen, Angriffsgewehren, Panzerabwehrraketen und Minen. In einer Schule stieß das Militär auf Raketenwerfer und andere Waffen.
In einer Moschee gerieten israelische Soldaten unter Beschuss. Sie forderten einen Luftangriff an, als die Angreifer in einen Tunnel fliehen wollten.
Waffenkonstrukteur getötet
Bei einem der israelischen Angriffe in der Nacht zu Mittwoch sei der Hamas-Terrorist Mohsen Abu Sina getötet worden, hieß es weiter. Er war Experte für die Entwicklung strategischer Waffen und Raketen.
Terroristen im Gazastreifen setzten die Raketenangriffe auf Israel fort. In Savjon südöstlich von Tel Aviv wurde ein Wohnhaus getroffen. Dabei wurde niemand verletzt. Vom Libanon aus wurden am Dienstag über 20 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Die Armee erwiderte den Beschuss.
Frist für humanitären Korridor verlängert
Im Gazastreifen öffnete das Militär am Mittwoch einmal mehr einen vierstündigen humanitären Korridor für palästinensische Zivilisten, die vom Norden in den Süden des Gebietes fliehen wollten. Wegen des großen Andranges verlängerte Israel die Frist um eine Stunde bis 15 Uhr Ortszeit.
Das Repräsentantenhaus in den USA rügte am Dienstagabend die Demokratin Rashida Tlaib. Die Politikerin mit palästinensischen Wurzeln habe eine falsche Darstellung zum Hamas-Angriff auf Israel und einen „Aufruf zur Zerstörung Israels“ verbreitet. Das Gremium nahm die Entscheidung mit 234 gegen 188 Stimmen an. Unter den Befürwortern fanden sich 22 Demokraten. (eh)
7 Antworten
Eine Feuerpause würde nur den Terroristen nützen. Rund 1 Mio von 1,1 Mio Bewohner des nördlichen Bereiches des Gazastreifens haben sich in Sicherheit gebracht. Heißt, die Hamas hat keine menschlichen Schutzschilde mehr und müssen selber kämpfen. Da wäre doch so eine Feuerpause genial. Man rettet sich in den Süden und hat wieder 1 Mio menschliche Schutzschilde. Und man kann wieder Waffen aus der Bevölkerung abschießen. Nur Hamas Unterstützer, Freunde und die, die nicht bereit sind zu denken, kommen auch diese Schwachsinnsidee.
Ja, das stimmt liebe Christin.
Das würde nur der Hamas zum Vorteil sein und der IDF Armee zur Gefahr.
Israels Regierung denkt sehr weise und wird das Richtige tun. Sie sind sehr weit fortgeschritten im Gaza und Gott JHWH ist mit Ihnen.
Gott JHWH schütze die IDF und Israel!!
Die Hamas strebt einen permanenten Vernichtungskrieg gegen Israel an und westliche Länder fordern eine Feuerpause und Friedensgespräche. Verrückter geht es eigenlich nicht mehr!
@Benett
„Westliche Länder fordern eine Feuerpause und Friedensgespräche“. Die meinen das nicht so…
Fällt Israel, fallen wir.
Ich hoffe zutiefst, daß die geschilderten Erfolge der IDF der Wahrheit entsprechen. Wir wissen, im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Und natürlich müssen die Geiseln freigelassen werden, bevor es irgendwelche Verhandlungen gibt, alles andere ist so absurd wie deutsche Steuermillionen für die Palästinenser.
Israel handelt richtig, und die militärischen Erfolge in Gaza sind greifbar. Die Welt, insbesondere die UNO, denkt NICHT an die Geiseln, Israel tut dies. Viel Erfolg für Israel !
Trotz der Dissonanzen in der Welt habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass einige arabische Staaten nach dem Ende der HAMAS wieder auf Verhandlungskurs mit Israel umschwenken.
Richtig! Keine Feuerpause, kein Waffenstillstand.
Die Welt versteht die Sprache der Hamas nicht, die Welt spricht nicht arabisch.
Die Welt schwätzt und schwätzt, hohle Worthülsen geistern Tag und Nacht durch die angebrochene Dunkelheit.
Derweilen wird die Errichtung eines Kalifat auf deutschen Straßen gefordert, es werden Fahnen und Transparente mit in arabischer Sprache verfassten Hassparolen geschwenkt, dazu wird geplärrt und gejohlt.
Unterstützt von Studenten und kindlich naiven Gretchens und Hänschens.
1938 ist heute.
Und die Welt schwätzt und schwätzt.
Bitte lest den Artikel der NYT:
Die Hamas sucht den permanenten Kriegszustand mit Israel.
Bitte bleibt nicht stumm.
One.