Suche
Close this search box.

Freiheitsmedaille an Peres verliehen

WASHINGTON (inn) – Israels Staatspräsident Schimon Peres hat am Mittwoch in Washington die Präsidiale Freiheitsmedaille erhalten – die höchste zivile Auszeichnung der USA. US-Präsident Barack Obama würdigte das Staatsoberhaupt bei einem Empfang im Weißen Haus für dessen dauerhaften Einsatz für den Frieden.
US-Präsident Obama hat Israels Staatspräsidenten Peres mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet

Keiner der noch lebe, habe mehr für den Frieden im Nahen Osten getan als Peres, sagte Obama. Die USA seien glücklich, viele Verbündete und Partner auf der ganzen Welt zu haben. Einer der stärksten Verbündeten und engsten Freude sei der Staat Israel. „Und kein Mensch hat so viel über so viele Jahre hinweg unternommen, um unsere Verbindung aufzubauen und unsere beiden Nationen so eng zusammenzubringen wie der Führer, den wir heute Abend ehren – Schimon Peres.“
Peres wisse, so Obama, dass die Sicherheit einer Nation nicht nur von der Stärke ihrer Armee abhänge, sondern auch von der Gerechtigkeit ihrer Taten. „Er weiß, dass wir – wie uns die Schrift sagt – Frieden nicht nur suchen, sondern ihn auch verfolgen sollen. Und so war es der Sinn seines Lebens – Frieden, Sicherheit und Würde für Israelis und Palästinenser, und für Israels arabische Nachbarn.“

Peres nahm die Auszeichnung entgegen und teilte laut einem Bericht des israelischen Außenministeriums mit, er sei „zutiefst gerührt“. „Ich erhalte diese Ehre heute im Namen des Volkes Israel. Es ist der wahre Empfänger dieser Auszeichnung. Mit dieser bewegenden Geste zollen Sie Generationen über Generationen von Juden Anerkennung, die von einem eigenen Staat geträumt und für ihn gekämpft haben. Einem Staat, der ihnen Schutz bieten würde. Einem Staat, den sie verteidigen können.“
In seiner Dankesrede ging Peres auf die Bedeutung der Freiheit für das jüdische Volk ein. „Die Freiheit ist die Seele des jüdischen Erbes. Wir haben unsere Werte nicht aufgegeben. Auch nicht, als wir Verbrennungsöfen und Gaskammern gegenüberstanden. Wir haben als Juden gelebt und sind als Juden gestorben, und wieder auferstanden als freie Juden.“ Israel habe nicht überlebt, um ein vorübergehender Schatten in der Geschichte zu sein, sondern eine neue Genesis, eine „Start-up-Nation“. „Wir waren mit dem Schlechtesten der Menschheit konfrontiert. Aber wir haben auch das Beste der Menschheit erfahren.“
Besonders bedeutend für sein Land sei die Wissenschaft. „Wir haben erkannt, dass wir über eine unbezahlbare Ressource verfügen: den mutigen und unschlagbaren menschlichen Geist“. Israel habe in die Wissenschaft investiert, die nicht durch Kriege erobert werden könne. „Vielmehr kann die Wissenschaft Kriege unnötig machen, wenn sie richtig angewendet wird.“ In den vergangenen 20 Jahren sei Israels Wirtschaft um 170 Prozent gewachsen. Vor allem in den Bereichen Landwirtschaft und Technologie sei sein Land erfolgreich. „Mutige Soldaten und fortschrittliche Gerätschaften haben uns den Sieg gebracht. Aber wir sind das Volk des Buches geblieben.“ Israel sei der Beweis dafür, dass Demokratie Fortschritt bedeute. Wissenschaft bedeute Wachstum. Literatur und Kunst bedeuteten Wohlstand.
Seine Vision sei ein Israel, das in Frieden mit allen Menschen im Nahen Osten lebe, so Peres weiter. „Meine Vision ist ein Israel, dessen moralische Anforderungen so alt sind wie die zehn Gebote auf Steintafeln und dessen Vorstellungskraft so neu ist wie ein digitaler Tablet-Computer. Zusammen können unsere historischen und modernen Visionen helfen, die Welt zu verbessern.“

Während seines mehrtägigen Aufenthaltes in den USA hatte sich Peres bei einem Treffen mit Obama auch für die Freilassung des Spions Jonathan Pollard eingesetzt. Allerdings ohne Erfolg. Nadav Tamir, ein Berater des Staatsoberhauptes, teilte am Donnerstagmorgen laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ mit, es handle sich jedoch nicht um ein „endgültiges Nein“ von Obama. „Wenn die Leute erwarten, dass Pollard jetzt mit Peres im Flugzeug nach Hause kommt, wird das nicht passieren. Aber die Tür wurde nicht zugeschlagen.“ Zuvor hatte Jay Carney, ein Sprecher des Weißen Hauses, mitgeteilt, die Position der USA in dieser Angelegenheit „hat sich nicht geändert und wird sich heute nicht ändern“.
Pollard, ein jüdisch-amerikanischer Mitarbeiter des Geheimdienstes der US-Marine, war am 21. November 1985 verhaftet worden. Erst 1998 räumte Israel offiziell ein, dass Pollard für den jüdischen Staat spioniert habe. Er ist der einzige Spion für ein befreundetes Land, der in den Vereinigten Staaten zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wurde. Tausende Israelis setzen sich für seine Freilassung ein.
Am heutigen Donnerstag fliegt Peres nach Israel zurück.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen